Sonntag, 7. Juli 2013

Sigur Rós - Kveikur



„Kveikur“ ist der Titel des neuen, siebten Albums der isländischen Band Sigur Rós, Die 1994 gegründete Band wurde im letzten Jahrzehnt zu einer festen Größe in Sachen melancholisch-sphärischem Postrock. In Island landen ihre Alben zuverlässig auf Platz 1 der Charts, in USA und UK sind ihre Alben sichere Top Ten-Kandidaten. Auf ihren ausführlichen Tourneen durch die Welt zelebrieren sie ihre Musik vor noch immer wachsendem Publikum. 
  Knapp ein Jahr nach dem letzten Album Valtari kommen die Isländer von Sigur schon mit einem neuen Album. Und in diesem Jahr hat sich einiges getan. Die Band ist mitlerweile zum Trio geschrumpft, Multiinstrumentalist Kjartan Sveinsson hat die Band verlassen um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Sorgen um ein weitermachen der andern oder gar einen kreativen Einbruch beim Rest der Band musste man sich offensichtlich nicht machen, Kveikur beweist das auf Eindrucksvolle Art und Weise. 
Valtari war noch sehr Ambient und getragen, Kveikur dagegen strotzt vor Kraft, Kreativität, ohne dabei die typischen Sigur Ros Trademarks aus den Augen zu verlieren.
Schon der Opener Brennistein rollt düster und bedrohlich mit einem harten Bass aus den Boxen, vielleicht einer der rockigsten Songs den die Jungs je auf Platte gepresst haben. Nach diesen intensiven, fast acht Minuten holt einen der zweite Song Hrafntinna wieder in ruhigere Gewässer. Das darauf folgende Isjaki ist ein Lupenreiner Popsong der fast schon Radioformat und mit Jonsis fröhlichem Gesang für gute Laune sorgt. Überhaupt klingt die Platte Abwechslungsreich wie selten zuvor. Vor allem die Rhytmusfraktion mit Orri Dyrason rückt auf der Scheibe sehr oft in den Vordergrund. Zu Orris dicken Drums gesellt sich noch einiges an Percussions, Schellen und anderen Gerätschaften die vielen Songs ihren Stempel aufdrücken. Am beeindruckensten ist allerdings der Titelsong der Platte. Sprach ich bei Brennistein noch vom rockigsten, ist Kveikur vielleicht der härteste Song den die Jungs je auf ihre Hörerschaft losgelassen haben. Zum verzerrten Gesang Jonsis gesellen sich fast Industrialmäßige Gitarren, Orri bearbeitet die Drumfelle wie ein Verrückter und selbst die Geigen der Amiina Mädels haben was bedrohliches. Ein irrer Song und trotzdem ganz Sigur Ros, eben einfach schön.
Zum Ende der Platte wird es dann ein wenig ruhiger und der letzte Song Var holt einen dann wieder ins Fahrwasser Valtaris zurück. 

Und keiner spielt so außergewöhnlich Gitarre wie Jón ‘Jónsi’ Þór Birgisson...

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