Im September 2012 fand wieder das iTunes-Festival statt. Es
gab einige interessante Bands in der Terminübersicht. Einige waren schon
halbwegs bekannt und so konzentrierte ich mich auf die für mich unbekannten und
stieß so auf Bastille. Schon das erste Lied Icarus gefiel mir durch den
andersartigen Gesang sehr gut. Also habe ich mir das ganze Konzert angeguckt
und war begeistert. Und dacht mir so, Die Band behalte im Auge/Ohr, denn sobald
das Album auf dem Markt ist wird es gekauft! Doch irgendwie habe ich es mir nicht
gemerkt und jetzt wo die Band auf allen Festivals gespielt haben, kennt Sie
jeder und die Single wird im Radio rauf und runter gespielt.
Bastille war für Dan Smith ursprünglich als alternative
Identität vorgesehen, als Spielplatz für seine zahlreichen Ideen. Aber warum
ausgerechnet ‚Bastille‘? Man könnte glauben, Dan habe den Namen ausgewählt,
weil man automatisch an Revolution und Wechsel denkt, aber eigentlich gibt es
einen viel profaneren Grund: Sein Geburtstag fällt auf den 14. Juli, den Tag
des Sturms auf die Bastille, dem französischen Nationalfeiertag. Außerdem
wollte er etwas Neutrales, aber dennoch wohlklingend genug, um seinen rhythmisch
und melodisch originellen Indie-R&B-Pop zu beschreiben. Oder wie er sagt:
„Der Name ist anonym und gibt mir so die Freiheit, alles das zu tun, was ich
möchte.”
Die Songs, „Sie beziehen sich bis zu einem gewissen Grad auf
Popkultur und Literatur”, begründet er dieses Phänomen. „Aber hauptsächlich
beschäftigen sie sich mit dem Lebensabschnitt zwischen Teenager und Anfang
Zwanzig, also mit den Ängsten eines jungen Erwachsenen. Das ist schon eine
ziemlich schwierige Zeit… Es sind Lieder über den Versuch, erwachsen zu werden
und gleichzeitig zurück und nach vorn schauen zu müssen.”
Von seinen Stücken beschreibt der David Lynch-Fan „Laura
Palmer“ zum Beispiel als „einen Popsong durch und durch, aber mit einem dunklen
Thema als Schwerpunkt”, während die verstörende Düster-Ballade „Overjoyed“ eher
von minimalistischer und verzaubernder Rhythmik lebt. Aber es gibt noch andere
Höhepunkte auf dem Album: „Things We Lost In The Fire“ besitzt durchaus epische
Qualitäten, mit dramatischen Streichern, die den Refrain fast auf Leinwandgröße
hochfahren. „Pompeii“ ist ein ansteckender Publikumsliebling mit Beach
Boys-Harmonien, wohingegen „SleepSong“ eher atmosphärisch, aber gleichzeitig
auch hymnisch daherkommt – eine Balance, wirklich schwierig zustande zu bringen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen