Sonntag, 26. April 2009

Sarah Kuttner - Mängelexemplar


Kennt jemand noch diese altmodischen rechteckigen Dinger aus toten Pflanzen, die mit geordneten Mustern aus schwarzer Farbe befüllt sind? Diese teils unhandlichen Aufschichtungen von gepresstem und gebleichtem Holz? Ja, genau: Vor noch kurzer Zeit benutzte man das gute alte deutsche Wort "Bücher" dafür. Heute gibt es dagegen "E-Books", die man auf "Kindles" liest, oder eben Blogs, auf denen Leute wie Ich ihren Senf zu allem möglichem loswerden. Seltsamer- weise gibt es auf diesem Blog auch eine "Bücher"- Kategorie, die ein ziemlich armseeliges Dasein fristet. Um mal wieder etwas Frischtext in diese Rubrik zu bringen, schreib Ich heute mal über den hervorragenden Roman Mängelexemplar von Sarah Kuttner.

In Mängelexemplar geht es um Karo. Karo ist anstrengend. Das gibt Sie selber zu. "Ich bin anstrengend": So heißt es gleich mehrmals am Anfang des Romans. Und damit auch jedermann versteht, wie anstrengend Karo ist, setzt die ganze nun folgende Geschichte an, es zu beweisen: Karo ohne Job beim Psychiater. Karo mit ihrem mittelmäßigen Freund, den sie verlässt. Karo heulend am Telefon, um ihren Freund, den sie nicht will, (erfolglos) zurückzubekommen. Karo ohne Freund heulend in den Armen – und auf den Knien – ihres besten Freundes. Karo heulend in der Psychiatrie.

Hohe Erwartungshaltung, Entfremdungen und das dauernde Beschäftigen mit sich selbst. Kuttners Roman ist für mich ein Bild der Zeit von Menschen der Zeit. Jede Generation kennt das in irgendeiner Form. Auch Männer, denn dieses Buch ist kein Frauenroman, sondern auch interessant für Männer zu lesen. Natürlich ist dieses Buch aus der Sichtweise einer Frau verfasst. Trotzdem empfehle ich dieses Buch für alle weiter, die verstehen wollen, was in der Generation der heute 25-30-jährigen vor sich geht. Eine Generation, die erkennt, dass das Leben nicht immer nur Party ist. Man kann eben nicht immer alles mit einem lockeren Gag zur Seite schieben.

Dieser Roman erinnert mich zu 80% an mich *leider*! Zwar bin ich nicht bei so einem Psycho-Arzt; das hab ich alles unter Kontrolle *fg* und sexuell Misbraucht wurde Ich auch nie von einem bekannten, aber der Rest, wie bei mir! Das mit dem Job, nicht der gleiche; und die Beziehungen....
Ich empfehel das Buch hiermit wirklich, einfach herrlich und lustisch.

I want to ride my bicycle

Vor kurzem noch in einem Tweet von Rainn Wilson, entdeckt (ich glaub das war so um den 20. April rum) und dann von mir in vergessenheit geraten und eben wieder in einem anderen Blog wieder entdeckt (so klein ist die Welt)!

Junger Mensch mit Fahrrad auf Abwegen in und rundum Edinburgh.
Großartig zusammengestelltes Video mit Musik der Güteklasse "Epic Win". Entdeckt in einem Tweet von Rainn Wilson, was die Sache nochmal drei Stufen cooler macht.


Das Lied = Band of Horses - The Funreal

CDs hab Ich mir übrigens gerade bestellt.


Link: Video

Nunja muß ja mal gemacht werden....

Jetzt sitzt ich hier und überarbeite gerade die Blog-Einträge dich Ich eigenlich schon längst gepostet haben wollte und es die Arbeit bzw. die Zeit nie zugelassen hat!
Aber...... , des öfteren hat mir der geschriebene Text nicht gefallen oder Ich fand Ihn zu kurz oder es mußte noch etwas hinein was Ich für wichtig hielt. Und so hab ich es immer ein wenig vor mir hervorgeschoben.
Die ganzen Film Reviews werde Ich jetzt einfach kurz und knapp abhandeln in 2-3 Sätzen und das wars. Sind meist schon etwas ältere die Ich im Kino gucken war und nicht mehr laufen bzw. schon überall auf DVD rumliegen.

Fängt also ab heute quasie die "Aufräum-Woche Teil1" an; mal schauen wie lang sie sich zieht und wieviel Reviews/Texte Ich umändern muß.
Auf an die Arbeit......

Für alles andere war ja Twitter da!

Samstag, 18. April 2009

CD-WOW Gutscheine

Hab hier noch ein paar CD-WOW Gutscheine die Ich nicht brauche.
Wer einen gebrauchen kann, kann Ihn benutzten.


4€ = LNEBM AJI7C C4BN7 ZWS (Gültig bis zum 22 April 2009)

2,50€ = OTO4Z T2XHH H15LR KRV (Gültig bis zum 19 April 2009)


CD WOW <---- da kann man die Gutscheine einlösen


Dienstag, 14. April 2009

Nie wieder Sex mit der Ex - OT: Forgetting Sarah Marshall

Ostern dann doch etwas Zeit gehabt um eine Komödie zu schauen. Aber nicht irgendeine sondern "Nie wieder Sex mit der Ex" ( so der grenzdebile Titel in deutsch von "Forgetting Sarah Marshall"). Also konnte es ein lustiger Abend/Nacht werden.


Der Hauptgrund mir den Film anzusehen war eindeutig das Mitwirken von Jason Segel, der bereits in der grandiosen Sitcom “How I Met Your Mother” eine meiner Lieblingsrollen spielt. Hier verkörpert er nicht nur die Hauptrolle, sondern lieferte auch die Idee und das Drehbuch. Vom Dracula-Musical “A Taste for Love” einmal ganz zu schweigen. Ergänzt wird der Cast um Kristen Bell ( "Veronica Mars" herself), welche die titelgebende Sarah Marshall verkörpert. Erwähnensert ist zudem Jack McBrayer (Kenneth Parcell, “30 Rock”) als verklemmter Ehemann, welcher Nachhilfeunterricht in Sachen Sex bekommt. Ansonsten gibt es unzählige Schauspieler aus Judd Apatows Filmuniversum zu bewundern, welche nahezu jede Szene auflockern. Habe ich nun die hinreißende Mila Kunis (Jackie, “That ’70s Show”) vergessen? Ebenfalls eine echte Bereicherung des Ensembles.

Wie man sieht lebt der Film stark von seinen Schauspielern. Zudem ist “Forgetting Sarah Marshall” nicht der Film, den man erwarten würde. Im Vergleich zu "Pineapple Express" [Annanass Express] (mein letzter Film aus der Apatow-Schmiede) gibt sich der Humor des Films deutlich zurückgenommener und - zumindest etwas - subtiler. Oftmals blitzt sogar echtes Drama durch und man leidet wahrlich mit Segels Charakter, der offensichtlich durch die Hölle geht. Das lässt den Film echt und sympathisch erscheinen und man gönnt seinen Figuren das wohlverdiente - und mehr als fulminante - Happy End.

Frei von Kritik ist der Film natürlich nicht. So ist die Geschichte äußerst durchschaubar und es gibt keine größeren Überraschungen im Handlungsablauf. Sieht man einmal von den diversen Nacktszenen Segels ab. Wäre da mehr Feinschliff nötig gewesen? Ich weiß es nicht, denn auch in seiner Aneinanderreihung von unterhaltsamen Einzelszenen kann der Film auf ganzer Linie überzeugen.

“Forgetting Sarah Marshall” ist wohl die beste Komödie, die ich seit (sehr) langem gesehen habe. Allein schon aufgrund der herrlichen Parodien auf Crime-TV-Shows und egozentrische Popstars. Einen Bonuspunkt bekommt ganz klar das Dracula-Musical, das Segel tatsächlich geschrieben hat. Für leichte Unterhaltung eine absolut Runde Sache.

8 von 10 Punkten

Dead Like Me: Life after Death (2009)

“Dann machen wir halt einen Spielfilm!” — Wie oft gab es schon dieses Versprechen von Serien-Autoren nach der Absetzung einer Serie: Wenn es in der wöchentlichen Form nicht funktioniert, dann soll eben ein Film die Entwicklung der Story und Charaktere weiterführen. Erfolgreich waren diese Pläne bisher nur selten, viele scheiterten schon in der Planungsphase.

“Dead Like Me” (DLM) gehört nun immerhin zu der Gruppe von Serien, die nach der Absetzung (auf dem PayTV-Sender Showtime 2005) den Sprung in das vermeintlich attraktivere Filmformat geschafft haben — insofern ist das also durchaus ein Erfolg. Ob es sich allerdings für Käufer und Zuschauer lohnt, steht auf einem anderen Blatt.

Regisseur von “Dead Like Me - Life After Death” war Stephen Herek (”101 Dalmatians”) der bisher mit der Serie noch nichts zu tun hatte, aber ursprünglich laut “Making Of” mal als Regisseur für die Pilotepisode vorgesehen war (für den seinerzeit der großartige Scott Winant einsprang). Das Skript stammte von den DLM-Alumni Stephen Godchaux und John Masius, die auch für viele Episoden der Serie nach Bryan Fullers Ausstieg verantwortlich zeichneten.

Wesentliche Änderungen im Film gegenüber der Serie: Mandy Patinkin ist mit Gangsterjagen beschäftigt (”Criminal Minds/Chicago Hope”) und daher abwesend, Laura Harris hatte kurzfristig keine Zeit und so musste Sarah Wynter (”24″) als “Daisy”-Ersatz einspringen. Zudem ist das “Waffelhaus” (leider) abgebrannt und gedreht wurde in Montreal statt Vancouver. Nicht zuletzt ist Britt McKillip (”Reggie”) deutlich gewachsen und damit eines der auffälligsten Zeichen für die Zeit, die seit unserem letzten Kontakt mit den Charakteren ins Land gingen. Inzwischen sind sowohl in der fiktiven DLM-Welt wie in unserer Realität drei Jahre vergangen — somit ist George seit nunmehr fünf Jahren tot. Der Film liefert zu Beginn einen kurzen Refresh der wesentlichen Grundlagen der Serie in Comic-Form, so dass auch Neueinsteiger rasch mit dem Grundkonzept vertraut sein dürften.

Der Film unterscheidet sich in Stil und Umsetzung nicht stark von den Episoden der zweiten Staffel. Der Film ist eindeutig treu zur Serie und versucht abseits der unbeeinflussbaren Cast-Änderungen keine größeren Experimente. Das ist leider auch kein Kompliment!
In Kanada produziert, mit einer Reihe B- und C-Darstellern ist der Film in allen Aspekten vielmehr eine leicht aufwändigere produzierte Doppel-Serienepisode. Da sich der Film stilistisch so stark an der zweiten Staffel orientiert, ist er wohl vor allem für Zuschauer attraktiv, die auch Gefallen an der zweiten Staffel der Serie gefunden hatten/haben. In meinen Augen war eine der (leider wenigen) Stärken der zweiten Staffel die Beziehung zwischen der alleinstehenden Mutter Joy (Cynthia Stevenson) und ihrer Teenage-Tochter Reggie. Diese schwierige Beziehung ist auch eine der (erneut sehr wenigen) Highlights des Films.

Die Hauptfigur George ist inzwischen erwachsener geworden, souveräner. Sie hat nun einen weniger fatalistischen Blick auf das Leben (und den Tod) und scheint sogar so etwas wie beruflichen Ehrgeiz zu entwickeln und das Schicksal in ihre eigenen Hände zu nehmen. Als Comic-Relief gibt es ein paar amüsante Szenen mit den Grim Reapers und den zuweilen skurrilen Todesfällen. Aber der Film ist insgesamt zu melancholisch, es fehlt ein großer Teil es subtilen, sarkastischen Humors, der vor allem die erste Staffel auszeichnete. Ich vermisse auch schmerzlich viele Szenen im Waffelhaus, Rube und insbesondere die originale Daisy-Darstellerin Laura Harris. Um es anders zu formulieren: Der Zauber der Serie ist längst verflogen, der Film ist lediglich eine bemühte, aber in vielerlei Hinsicht spannungslose Reise in ein eigentlich schon abgeschlossenes Kapitel Fernsehgeschichte.

Lohnt sich der Kauf der DVD? Wer die Serie liebt und zu schätzen weiß wird das Geld ausgeben und evt. ganz leicht entäuscht sein. bei der 85 Minuten Laufzeit des Films. Der Film funktioniert unter dieser Prämisse halbwegs gut, man sieht immerhin nochmals ein paar alte Serienbekannte in einer neuen Story, aber er bietet kaum einen Abschluss für Fans der Serie oder liefert spektakuläre neue Story-/Charakter-Entwicklungen. Stattdessen setzt dieser offensichtliche “Versuchsballon” auf das Prinzip “Risiko” und spekuliert auf einen Startpunkt für mögliche weitere Folgen, indem er statt einer Auflösung am Ende sogar eher erneut einen Cliffhanger setzt. Aber ich frage mich, ob es in dieser Form wirklich noch viel im DLM-Universum zu erzählen gibt. Einmal war mir dieses Abenteuer 19 Dollar wert, aber nochmal — ich weiß nicht. Für den Preis hätte ich gerne eine Mini-Serie mit mehreren Episoden oder zumindest einen vernünftigen Abschluss der Serie. Vor allem ist es schade, dass es wie schon in der zweiten Staffel fast keine Weiterentwicklung des Mystery-Elements rund um die Reaper und “The Powers That Be” gibt. DLM ist in dieser Form nur ein weiteres mäßiges ansprechendes Familiendrama.

5 von 10 Punkten