"Mutter, wir haben den Zenit längst überschritten",
müssten die beiden Kinder von Ted Mosby zu Beginn mal gemeinsam ausrufen. Und
Recht hätten die kleinen Couchhocker damit. Leider.
Denn im verflixten siebten
Jahr sind den Autoren offensichtlich die Ideen ausgegangen. Das ewige
"Ted sucht eine Frau, findet Robin, trennt sich von Robin aus immer
seltsameren Gründen, probiert eine andere, aber die ist auch nicht die Mutter,
also wieder von vorne"-Beziehungsprozedere ist mittlerweile nur noch
langweilig geworden! Die alte FRIENDS-Lehre besagt doch unmissverständlich,
dass sich am Ende alle in der Gruppe gegenseitig kriegen. Abseits dessen hat
die Figur des Barney Stinson einiges an Witz verloren, seit er Stripperinnen die
Treue schwört. Robin und der Seelenklempner? Nicht besonders ergiebig. Marshall
und Lily überzeugen auch nur noch teilweise, einzig der erste Teil des zweiteiligen Finales
erinnerte an frühere Glanzzeiten.
Insgesammt hat "How I Met
Your Mother" deutlich Federn lassen müssen! Keine einzige legendär
komische, nur adäquat „befriedigend“ bewertende Folge stand diesmal zu Buche. Nichts geht über die ersten 4 Staffeln! Dannach wurde es kontinuirlich stark schwächer.
Es
wird wohl wirklich Zeit, zu einem Ende zu kommen, bevor die Komplett-DVD-Box zu
viel Füllmaterial enthält! „Ausreichend“
Dienstag, 14. August 2012
The Big Bang Theory (Staffel 5)
Jede
Comedyserie fängt irgendwann mit Beziehungskrams an. Bei "The Big Bang
Theory" stand in der Hinsicht zunächst nur Penny und Leonard an,
mittlerweile hat selbst Obernerd Sheldon sein weibliches Pendant gefunden. Ich
selbst konnte mit Amy und Bernadette lange Zeit nichts anfangen, von der ersten
Hälfte der Season gefielen mir eigentlich nur zwei Episoden gut (5x03 „The
Pulled Groin Extrapolation“ und „5x09 The Ornithophobia Diffusion“), der Rest
dümpelte im „Naja, geht so“-Fluss, inklusive einiger echter Absäufer. Dass es
aber auch funktioniert, zeigten die zweiten 12 Episoden, wo sich Sheldon und
seine Freunde doch noch knapp an eine „gut“-Wertung heran kämpften. Letztlich
war es dem meiner Meinung nach lustlos dahin geschriebenen und inszenierten
Finale zu verdanken, das unter dem Strich doch nur ein „Befriedigend“ steht.
Bei keiner anderen Serie habe ich das Gefühl, dass innerhalb der Autorenriege
so immens große Qualitätsschwankungen vorherrschen. Solange der Erfolg aber
weiterhin allen Beteiligten Recht gibt, wird Showrunner Chuck Lorre wohl nichts
daran ändern. „Befriedigend“
Homeland (Season 1)
Der amerikanische Soldat Nicholas Brody wird nach
achtjähriger Gefangenschaft aus den Händen von Al-Qaida-Brigaden in Afghanistan
befreit und mit großem Pomp zuhause empfangen. Nur CIA-Officer Carrie Mathison
traut der Sache nicht, hat sie doch von einem ihrer Kontakte erfahren, dass die
Terroristen einen Gefangenen konvertiert haben sollen, um einen weiteren
Angriff auf amerikanischem Boden durchzuführen. Nur unterstützt von ihrem
direkten Vorgesetzten Berenson überwacht sie heimlich das Zuhause von Brody und
kämpft dabei gegen ihre Schuldgefühle von 9/11 und ihre psychische Krankheit
an.
Claire Danes gibt hier eine Art Jack Bauer im Überwachungsmodus, als Showrunner fungiert mit Howard Gordon ein erfahrener 24-Recke. Das Ergebnis kann sehr überzeugen. Bei "Homeland" steht allerdings mehr die Spannung eines Katz und Maus-Spieles zwischen Mathison und Brody im Vordergrund, die nach den bisher gesehenen zwei Episoden erfreulich hoch gehalten wird und den Zuschauer zu fesseln vermag. Ich bin gespannt, was die Show mit ihrem Mix aus diversen Rückblicken, den familiären Spannungen im Hause Brody, dessen irritierendem Verhalten und der krankheitsbedingten Instabilität Mathisons noch aus dem Hut zaubern wird. TV-Junkies erkennen Mandy Patinkin aus "Dead Like Me" als Mathison Vorgesetzten sowie Morena Baccarin aus "Firefly" (und -sind wir mal ehrlich - einzige sehenswerte Erscheinung bei "V") als Ehefrau von Brody.
Claire Danes gibt hier eine Art Jack Bauer im Überwachungsmodus, als Showrunner fungiert mit Howard Gordon ein erfahrener 24-Recke. Das Ergebnis kann sehr überzeugen. Bei "Homeland" steht allerdings mehr die Spannung eines Katz und Maus-Spieles zwischen Mathison und Brody im Vordergrund, die nach den bisher gesehenen zwei Episoden erfreulich hoch gehalten wird und den Zuschauer zu fesseln vermag. Ich bin gespannt, was die Show mit ihrem Mix aus diversen Rückblicken, den familiären Spannungen im Hause Brody, dessen irritierendem Verhalten und der krankheitsbedingten Instabilität Mathisons noch aus dem Hut zaubern wird. TV-Junkies erkennen Mandy Patinkin aus "Dead Like Me" als Mathison Vorgesetzten sowie Morena Baccarin aus "Firefly" (und -sind wir mal ehrlich - einzige sehenswerte Erscheinung bei "V") als Ehefrau von Brody.
Wohl der Überraschungshit der Saison. Auch ich hatte die
Serie anfangs nur ganz klein auf dem Radar. Aber weit gefehlt. Großartige
Schauspieler (sowohl Claire Danes als auch Mandy Patinkin sind aus meiner Sicht
heiße Anwärter auf einen Emmy und/oder einen Golden Globe), ein packendes
Setting und eine Geschichte mit vielen Wendungen, die den Zuschauer antreibt,
selbst Vermutungen aufzustellen. Insgesamt ein Kandidat für exzellente
Wertungsweihen, weil durchgehend gute und sehr gute Episoden abliefernd, doch
das Finale vermochte dann doch nicht ganz den hohen Erwartungen gerecht zu
werden. Damon Lindelof, LOST-Showrunner und bekanntester Final-Krepierer der
jüngeren Seriengeschichte, nahm via Twitter mit wohliger Genugtuung das
Gejammere der Fans über den Saisonabschluss entgegen. So schlimm lief es dann
doch nicht. Die Doppelfolge hatte überragende Spannungsmomente, doch beschlich
wohl nicht nur mich am Ende das Gefühl, als wäre ein Programmverantwortlicher
von SHOWTIME mitten in die Autorensitzung geplatzt und hätte in
stolzgeschwelltem Brustton verkündet: „Leute, noch nicht einpacken, das Ding
läuft gut, da machen wir eine weitere Staffel von.“. Nichtsdestotrotz eine
Serie, die man wirklich nicht verpasst haben sollte! „Sehr
Gut“
Community (Season 3)
Auf
Community ist und bleibt Verlass. Auf meiner Liste der Comedyshows landet diese
Show als einzige mehrere Volltreffer in meinem Humorzentrum. Es muss eigentlich
nur zu Beginn eine Sprecherstimme eine Themenepisode ankündigen und schon kann
ich beruhigt die Lachmuskeln vorwärmen. Denn sei es Horror, epische Kissenschlachten,
Umzugsdramen oder eine fast komplette Sendung im Videospiel-Look der 90er Jahre
– Community liefert Großartigkeit ab, die sich in dieser Art keine andere
Comedyserie traut. Natürlich gibt es ein paar Aussetzer, die nicht ganz das
Gütesiegel erreichen, dafür sind 3 von 4 Folgen gut bis überragend. Eine Quote,
die auch dieses Jahr kein anderes Format geschafft hat. Ich bin gespannt, ob
mit dem Rausschmiss von Showrunner Dan Harmon dieser Schnitt in der letzten
Staffel erreicht werden kann. „Sehr Gut“
Justified (Season 1-3)
Endlich
nochmal Clint Eastwood/Dirty Harry-Feeling. Denn Harlan County bekommt wieder
Gerechtigkeit zu spüren in Form von Deputy Marshal Raylan Givens und seiner
getreuen Dienstwaffe. Ich muss sagen, mittlerweile ist das Ding fast ein
Selbstläufer. 3 Staffeln habe ich gesichtet und alle waren gut bis sehr gut.
Timothy Olyphant ist und bleibt eine coole Sau, Walton Goggins als Boyd Crowder
hat immer ein krummes Ding am Laufen und ich freue mich jedes Mal, wenn die
Kleinkriminellen Dickie Bennett (Jeremy Davies, LOST) und Dewey Crowe (Damon
Herriman) am Jammern sind. Dazu setzt es noch frische, starke Charaktere mit
interessantem Hintergrund. Es wird wie gehabt rundgehen im Hinterland von
Kentucky. „Gut – Sehr Gut“
American Horror Story (Season 1)
Die
Gruselgeschichten um das verfluchte Haus in Los Angeles bleiben ein Highlight
des Serienjahres. Mir gefiel vor allem, wie jede Folge noch eine Schicht aus
Staunen, Wahnsinn und Abgedrehtheit auf das Storygerüst drauf gepackt wurde.
Mit der fortschreitenden, aber immerhin konsequent angegangenen Auflösung der
Mysterien ging allerdings ein wenig der Thrill verloren. Der Saisonabschluss geriet
darüber hinaus leider zum kleinen Fiasko, der der Show bei mir die
Höchstwertung versaut hat. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass man sich
diese uninspirierten finalen 42 Minuten komplett hätte sparen sollen, denn es
werden lediglich ein paar wenig überraschende Weichen für die zweite Staffel
gestellt und der Rest relativ unspektakulär mit Füllmaterial zugekleistert.
Trotzdem bleibt American Horror Story eine lohnenswerte Geisterbahnfahrt, an
deren Ende halt leider nur eine schnurstracks geradeaus gerichtete, öde Fahrt
durch leere Kulissen bleibt. Bis die zweite Runde vom Kind des Teufels
eingeläutet wird. „Sehr Gut“
The Walking Dead (Staffel 2)
Eine
zwiegespaltene Saison erlebten die wandelnden Toten aus meiner Sicht. Noch vor
der großen, dreimonatigen Pause hatte ich „The Walking Dead“ als Enttäuschung
des Serienjahres bezeichnet. Denn nach einem gelungenen Start schien sich die
Show auf der Farm quälend langsam um sich selbst zu drehen. Nun erwarte ich
nicht, dass die Zombieapokalypse jeden Tag aufs Neue über die Gruppe
hereinbricht. Aber es wurde offensichtlich, dass die altbekannten und neu
hinzugekommenen Charaktere größtenteils einfach zu wenig interessant waren,
dass man zu wenig mit ihnen involviert war, als dass man die internen
Streitigkeiten mit innerer Anspannung verfolgt hätte. Die Auflösung des
„Scheunen-Dramas“ war dafür überragend in Szene gesetzt und nahm den Zuschauer
mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt, wo vorher noch
schrittgeschwindigkeitsbegrenzte Einbahnstraße herrschte.
Die zweite Hälfte der Staffel schließlich gab deutlich weniger Grund zum Meckern. Das Aufeinandertreffen mit anderen Überlebenden geriet im Gegensatz zu den internen Nickeligkeiten zur furios spannenden Angelegenheit, die ethische Frage, wie man mit dem Gefangenen umgehen sollte, stimmte nachdenklich und nagte am eigenen Gewissen. Das noch in der Vorgängerstaffel leicht verpfuschte Finale schaffte es diesmal, voll und ganz zu überzeugen und der Ausblick auf Figuren und Handlungsort der nächsten Staffel lassen mich mit guter Hoffnung zurück. Wegen der sehr ordentlichen Steigerung zum Ende hin ein knappes „Gut“.
Die zweite Hälfte der Staffel schließlich gab deutlich weniger Grund zum Meckern. Das Aufeinandertreffen mit anderen Überlebenden geriet im Gegensatz zu den internen Nickeligkeiten zur furios spannenden Angelegenheit, die ethische Frage, wie man mit dem Gefangenen umgehen sollte, stimmte nachdenklich und nagte am eigenen Gewissen. Das noch in der Vorgängerstaffel leicht verpfuschte Finale schaffte es diesmal, voll und ganz zu überzeugen und der Ausblick auf Figuren und Handlungsort der nächsten Staffel lassen mich mit guter Hoffnung zurück. Wegen der sehr ordentlichen Steigerung zum Ende hin ein knappes „Gut“.
Sherlock (Staffel 2)
Drei
Episoden sind ja eigentlich keine Staffel, aber die Briten sehen das anders.
Immerhin bot jede der Episoden 90 Minuten Unterhaltung. Und die fiel wie schon
in der ersten Season größtenteils schlicht und ergreifend brillant aus. Charismatische
Figuren wie Irene Adler (Lara Pulver) und Jim Moriarty (Andrew Scott), die
akribische, verwirrende, aber auch trockenem Humor durchsetzte
Ermittlungsarbeit von Holmes und Watson und die großartig ausgetüftelten
Geschichten, in denen jedes Puzzleteil am Ende zu einem großen Ganzen
zusammengeführt wird, kennzeichnen auch diesmal „Sherlock“. Bleibt die mittlere
Folge, die schon fast traditionell von der Qualität her abfällt. „The Hounds Of
Baskerville“ bleibt gerade von der Story und ihrer Auflösung her doch deutlich
zurück, da retten auch Cast und der restliche Rahmen wenig. Dies vermasselt
letztlich leider knapp die Höchstwertung. Auch Genies können sich also noch
verbessern. „Sehr Gut“
Person Of Interest (Season 1)
Tolle
Besetzung, interessantes Setting, sehr starker Start. "Person of
Interest" machte vieles richtig. Hier der geniale IT-Experte, der
geschickt aus dem Dunklen heraus arbeitet, dort der abgehärtete Haudrauf, der
selbst eine bis an die Zähne bewaffnete Mini-Armee auf einer Fläche von drei
Quadratmetern in Grund und Boden prügelt. Das ließ sich prima an, jedoch hegte
ich ab der dritten Episode schon erste Befürchtungen, dass der Ablauf zu
prozedural werden könnte. Maschine spuckt Nummer aus, Finch hackt, Reese
ballert, eventuell kleiner Twist hinsichtlich Täter-Opfer-Rolle, Detective
Carter tappt im Dunkeln, Bösewichter tot, Ende. Die zur Auflockerung
eingebauten Rückblenden gingen interessehalber leider so ziemlich an mir
vorbei, mit Episoden wie der zahnschmerzhaft twistigen Aufdeckung des
ultrabösen Mafiabossanwärters (S1E08: Foe) und dem Rührstück über den armen,
sozial benachteiligten schwarzen Jungen (S1E14: Wolf and Cub) setzte man für
mich absolute Lowlights der Staffel. Allerdings funktionierte die Mixtur in den
letzten fünf Episoden der Staffel wieder so großartig, dass ich mich richtig
drauf freute, wenn John Reese Frauenschlägern, angeheuerten Killern oder
anderem Gesocks so richtig mit Schmackes ein paar gepflegte Malträtierungen
angedeihen ließ. So gelang „Person of Interest“ am Ende doch noch die
Punktlandung auf dem knappen „Gut“.
New Girl (Season 1)
Für
mich die Comedy-Enttäuschung des Jahres. Zooey Deschanel finde ich prima! Der
Auftakt war super, die Dynamik mit der Männer-WG funktionierte. Von mir aus
hätte man die restlichen 23 Folgen jede Folge Jess herumgeeken und
gesellschaftlich anecken lassen, während die Jungs die Krise davon bekamen.
Stattdessen stellte man die Kerle mehr in den Vordergrund, was ja eigentlich in
Ordnung geht, denn schließlich definiert sich eine erfolgreiche Comedy nie über
eine einzige Figur. Von den drei Männern fand ich aber Schmidt ungeheuer nervig
und nicht witzig, während Nick und Winston nie die Momente auf den Leib
geschneidert bekamen, um richtig wahrgenommen zu werden. Cece? Nett
anzuschauen, aber nicht zum Lachen. Von der Protagonistin kamen auch eher große
Augen und Schmollmund denn witzige Momente. Ich will nicht zu sehr meckern,
schließlich gab es zu Beginn und später mit "Valentine's Day" und
"The Landlord" gute Folgen. Sehr gute oder überragende Episoden
hingegen? Fehlanzeige. Meistens bewegte sich "New Girl" bei mir im
Bereich zwischen befriedigend und unterdurchschnittlich. Ein leider deutlicher
Fall von zu wenig draus gemacht. „Ausreichend“
2 Broke Girls (Season 1)
Am Ende jeder Episode von "2 Broke Girls" wird der aktuelle
Kassenstand der beiden Restaurantfachbedienungen/Zuckerbäckerinnen
eingeblendet. Zu Beginn hätte ich da auch was reingelegt, war die Hoffnung doch groß, eine freche neue Comedyshow in der
Serienguckliste zu haben. Sicher, die Charaktere des russischen Kochs
und des asiatischen Besitzers sind von fast erschreckender Eindimensionalität,
aber dafür sind sie ja auch nur Nebenfiguren. Aber die beiden titelgebenden
Damen Max und Caroline, allen voran die dralle Kat Dennings mit ihren derben
Sprüchen sorgten für ordentliche Unterhaltung. Auf Dauer verfuhren die Autoren
allerdings zu oft nach dem "Hit or Miss"-Prinzip, sodass immer mehr Gags
eher kalt als heiß serviert wurden. Ihre stärkste Phase hatte die Show etwa zur
Halbzeit, ehe mit dem Auftauchen der polnischen Putzchefin Sophie (Jennifer
Coolidge) mein Wertungsdaumen stetig oft nach unten ging. Sorry, aber mit
dieser Figur konnte ich absolut gar nichts anfangen, ihre Witze sind zu fast
100% an mir vorübergezogen. Was bleibt ist eine Show, die doch eher lauwarmen
Filterkaffee zusammenmischte als leckere Cupcakes. „Ausreichend“
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