Dienstag, 14. August 2012

How I Met Your Mother (Season 7)

"Mutter, wir haben den Zenit längst überschritten", müssten die beiden Kinder von Ted Mosby zu Beginn mal gemeinsam ausrufen. Und Recht hätten die kleinen Couchhocker damit. Leider. 
Denn im verflixten siebten Jahr sind den Autoren offensichtlich die Ideen ausgegangen. Das ewige "Ted sucht eine Frau, findet Robin, trennt sich von Robin aus immer seltsameren Gründen, probiert eine andere, aber die ist auch nicht die Mutter, also wieder von vorne"-Beziehungsprozedere ist mittlerweile nur noch langweilig geworden! Die alte FRIENDS-Lehre besagt doch unmissverständlich, dass sich am Ende alle in der Gruppe gegenseitig kriegen. Abseits dessen hat die Figur des Barney Stinson einiges an Witz verloren, seit er Stripperinnen die Treue schwört. Robin und der Seelenklempner? Nicht besonders ergiebig. Marshall und Lily überzeugen auch nur noch teilweise, einzig der erste Teil des zweiteiligen Finales erinnerte an frühere Glanzzeiten.
Insgesammt hat "How I Met Your Mother" deutlich Federn lassen müssen! Keine einzige legendär komische, nur adäquat „befriedigend“ bewertende Folge stand diesmal zu Buche. Nichts geht über die ersten 4 Staffeln! Dannach wurde es kontinuirlich stark schwächer.
Es wird wohl wirklich Zeit, zu einem Ende zu kommen, bevor die Komplett-DVD-Box zu viel Füllmaterial enthält!  „Ausreichend“

The Big Bang Theory (Staffel 5)

Jede Comedyserie fängt irgendwann mit Beziehungskrams an. Bei "The Big Bang Theory" stand in der Hinsicht zunächst nur Penny und Leonard an, mittlerweile hat selbst Obernerd Sheldon sein weibliches Pendant gefunden. Ich selbst konnte mit Amy und Bernadette lange Zeit nichts anfangen, von der ersten Hälfte der Season gefielen mir eigentlich nur zwei Episoden gut (5x03 „The Pulled Groin Extrapolation“ und „5x09 The Ornithophobia Diffusion“), der Rest dümpelte im „Naja, geht so“-Fluss, inklusive einiger echter Absäufer. Dass es aber auch funktioniert, zeigten die zweiten 12 Episoden, wo sich Sheldon und seine Freunde doch noch knapp an eine „gut“-Wertung heran kämpften. Letztlich war es dem meiner Meinung nach lustlos dahin geschriebenen und inszenierten Finale zu verdanken, das unter dem Strich doch nur ein „Befriedigend“ steht. Bei keiner anderen Serie habe ich das Gefühl, dass innerhalb der Autorenriege so immens große Qualitätsschwankungen vorherrschen. Solange der Erfolg aber weiterhin allen Beteiligten Recht gibt, wird Showrunner Chuck Lorre wohl nichts daran ändern.  „Befriedigend“

Homeland (Season 1)


Der amerikanische Soldat Nicholas Brody wird nach achtjähriger Gefangenschaft aus den Händen von Al-Qaida-Brigaden in Afghanistan befreit und mit großem Pomp zuhause empfangen. Nur CIA-Officer Carrie Mathison traut der Sache nicht, hat sie doch von einem ihrer Kontakte erfahren, dass die Terroristen einen Gefangenen konvertiert haben sollen, um einen weiteren Angriff auf amerikanischem Boden durchzuführen. Nur unterstützt von ihrem direkten Vorgesetzten Berenson überwacht sie heimlich das Zuhause von Brody und kämpft dabei gegen ihre Schuldgefühle von 9/11 und ihre psychische Krankheit an.

Claire Danes gibt hier eine Art Jack Bauer im Überwachungsmodus, als Showrunner fungiert mit Howard Gordon ein erfahrener 24-Recke. Das Ergebnis kann sehr überzeugen. Bei "Homeland" steht allerdings mehr die Spannung eines Katz und Maus-Spieles zwischen Mathison und Brody im Vordergrund, die nach den bisher gesehenen zwei Episoden erfreulich hoch gehalten wird und den Zuschauer zu fesseln vermag. Ich bin gespannt, was die Show mit ihrem Mix aus diversen Rückblicken, den familiären Spannungen im Hause Brody, dessen irritierendem Verhalten und der krankheitsbedingten Instabilität Mathisons noch aus dem Hut zaubern wird. TV-Junkies erkennen Mandy Patinkin aus "Dead Like Me" als Mathison Vorgesetzten sowie Morena Baccarin aus "Firefly" (und -sind wir mal ehrlich - einzige sehenswerte Erscheinung bei "V") als Ehefrau von Brody.
Wohl der Überraschungshit der Saison. Auch ich hatte die Serie anfangs nur ganz klein auf dem Radar. Aber weit gefehlt. Großartige Schauspieler (sowohl Claire Danes als auch Mandy Patinkin sind aus meiner Sicht heiße Anwärter auf einen Emmy und/oder einen Golden Globe), ein packendes Setting und eine Geschichte mit vielen Wendungen, die den Zuschauer antreibt, selbst Vermutungen aufzustellen. Insgesamt ein Kandidat für exzellente Wertungsweihen, weil durchgehend gute und sehr gute Episoden abliefernd, doch das Finale vermochte dann doch nicht ganz den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Damon Lindelof, LOST-Showrunner und bekanntester Final-Krepierer der jüngeren Seriengeschichte, nahm via Twitter mit wohliger Genugtuung das Gejammere der Fans über den Saisonabschluss entgegen. So schlimm lief es dann doch nicht. Die Doppelfolge hatte überragende Spannungsmomente, doch beschlich wohl nicht nur mich am Ende das Gefühl, als wäre ein Programmverantwortlicher von SHOWTIME mitten in die Autorensitzung geplatzt und hätte in stolzgeschwelltem Brustton verkündet: „Leute, noch nicht einpacken, das Ding läuft gut, da machen wir eine weitere Staffel von.“. Nichtsdestotrotz eine Serie, die man wirklich nicht verpasst haben sollte!  „Sehr Gut“

Community (Season 3)

Auf Community ist und bleibt Verlass. Auf meiner Liste der Comedyshows landet diese Show als einzige mehrere Volltreffer in meinem Humorzentrum. Es muss eigentlich nur zu Beginn eine Sprecherstimme eine Themenepisode ankündigen und schon kann ich beruhigt die Lachmuskeln vorwärmen. Denn sei es Horror, epische Kissenschlachten, Umzugsdramen oder eine fast komplette Sendung im Videospiel-Look der 90er Jahre – Community liefert Großartigkeit ab, die sich in dieser Art keine andere Comedyserie traut. Natürlich gibt es ein paar Aussetzer, die nicht ganz das Gütesiegel erreichen, dafür sind 3 von 4 Folgen gut bis überragend. Eine Quote, die auch dieses Jahr kein anderes Format geschafft hat. Ich bin gespannt, ob mit dem Rausschmiss von Showrunner Dan Harmon dieser Schnitt in der letzten Staffel erreicht werden kann.  „Sehr Gut“

Justified (Season 1-3)

Endlich nochmal Clint Eastwood/Dirty Harry-Feeling. Denn Harlan County bekommt wieder Gerechtigkeit zu spüren in Form von Deputy Marshal Raylan Givens und seiner getreuen Dienstwaffe. Ich muss sagen, mittlerweile ist das Ding fast ein Selbstläufer. 3 Staffeln habe ich gesichtet und alle waren gut bis sehr gut. Timothy Olyphant ist und bleibt eine coole Sau, Walton Goggins als Boyd Crowder hat immer ein krummes Ding am Laufen und ich freue mich jedes Mal, wenn die Kleinkriminellen Dickie Bennett (Jeremy Davies, LOST) und Dewey Crowe (Damon Herriman) am Jammern sind. Dazu setzt es noch frische, starke Charaktere mit interessantem Hintergrund. Es wird wie gehabt rundgehen im Hinterland von Kentucky.   „Gut – Sehr Gut“

American Horror Story (Season 1)

Die Gruselgeschichten um das verfluchte Haus in Los Angeles bleiben ein Highlight des Serienjahres. Mir gefiel vor allem, wie jede Folge noch eine Schicht aus Staunen, Wahnsinn und Abgedrehtheit auf das Storygerüst drauf gepackt wurde. Mit der fortschreitenden, aber immerhin konsequent angegangenen Auflösung der Mysterien ging allerdings ein wenig der Thrill verloren. Der Saisonabschluss geriet darüber hinaus leider zum kleinen Fiasko, der der Show bei mir die Höchstwertung versaut hat. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass man sich diese uninspirierten finalen 42 Minuten komplett hätte sparen sollen, denn es werden lediglich ein paar wenig überraschende Weichen für die zweite Staffel gestellt und der Rest relativ unspektakulär mit Füllmaterial zugekleistert. Trotzdem bleibt American Horror Story eine lohnenswerte Geisterbahnfahrt, an deren Ende halt leider nur eine schnurstracks geradeaus gerichtete, öde Fahrt durch leere Kulissen bleibt. Bis die zweite Runde vom Kind des Teufels eingeläutet wird. „Sehr Gut“

The Walking Dead (Staffel 2)

Eine zwiegespaltene Saison erlebten die wandelnden Toten aus meiner Sicht. Noch vor der großen, dreimonatigen Pause hatte ich „The Walking Dead“ als Enttäuschung des Serienjahres bezeichnet. Denn nach einem gelungenen Start schien sich die Show auf der Farm quälend langsam um sich selbst zu drehen. Nun erwarte ich nicht, dass die Zombieapokalypse jeden Tag aufs Neue über die Gruppe hereinbricht. Aber es wurde offensichtlich, dass die altbekannten und neu hinzugekommenen Charaktere größtenteils einfach zu wenig interessant waren, dass man zu wenig mit ihnen involviert war, als dass man die internen Streitigkeiten mit innerer Anspannung verfolgt hätte. Die Auflösung des „Scheunen-Dramas“ war dafür überragend in Szene gesetzt und nahm den Zuschauer mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt, wo vorher noch schrittgeschwindigkeitsbegrenzte Einbahnstraße herrschte.  
Die zweite Hälfte der Staffel schließlich gab deutlich weniger Grund zum Meckern. Das Aufeinandertreffen mit anderen Überlebenden geriet im Gegensatz zu den internen Nickeligkeiten zur furios spannenden Angelegenheit, die ethische Frage, wie man mit dem Gefangenen umgehen sollte, stimmte nachdenklich und nagte am eigenen Gewissen. Das noch in der Vorgängerstaffel leicht verpfuschte Finale schaffte es diesmal, voll und ganz zu überzeugen und der Ausblick auf Figuren und Handlungsort der nächsten Staffel lassen mich mit guter Hoffnung zurück. Wegen der sehr ordentlichen Steigerung zum Ende hin ein knappes  „Gut“. 

Sherlock (Staffel 2)

Drei Episoden sind ja eigentlich keine Staffel, aber die Briten sehen das anders. Immerhin bot jede der Episoden 90 Minuten Unterhaltung. Und die fiel wie schon in der ersten Season größtenteils schlicht und ergreifend brillant aus. Charismatische Figuren wie Irene Adler (Lara Pulver) und Jim Moriarty (Andrew Scott), die akribische, verwirrende, aber auch trockenem Humor durchsetzte Ermittlungsarbeit von Holmes und Watson und die großartig ausgetüftelten Geschichten, in denen jedes Puzzleteil am Ende zu einem großen Ganzen zusammengeführt wird, kennzeichnen auch diesmal „Sherlock“. Bleibt die mittlere Folge, die schon fast traditionell von der Qualität her abfällt. „The Hounds Of Baskerville“ bleibt gerade von der Story und ihrer Auflösung her doch deutlich zurück, da retten auch Cast und der restliche Rahmen wenig. Dies vermasselt letztlich leider knapp die Höchstwertung. Auch Genies können sich also noch verbessern. „Sehr Gut“

Person Of Interest (Season 1)

Tolle Besetzung, interessantes Setting, sehr starker Start. "Person of Interest" machte vieles richtig. Hier der geniale IT-Experte, der geschickt aus dem Dunklen heraus arbeitet, dort der abgehärtete Haudrauf, der selbst eine bis an die Zähne bewaffnete Mini-Armee auf einer Fläche von drei Quadratmetern in Grund und Boden prügelt. Das ließ sich prima an, jedoch hegte ich ab der dritten Episode schon erste Befürchtungen, dass der Ablauf zu prozedural werden könnte. Maschine spuckt Nummer aus, Finch hackt, Reese ballert, eventuell kleiner Twist hinsichtlich Täter-Opfer-Rolle, Detective Carter tappt im Dunkeln, Bösewichter tot, Ende. Die zur Auflockerung eingebauten Rückblenden gingen interessehalber leider so ziemlich an mir vorbei, mit Episoden wie der zahnschmerzhaft twistigen Aufdeckung des ultrabösen Mafiabossanwärters (S1E08: Foe) und dem Rührstück über den armen, sozial benachteiligten schwarzen Jungen (S1E14: Wolf and Cub) setzte man für mich absolute Lowlights der Staffel. Allerdings funktionierte die Mixtur in den letzten fünf Episoden der Staffel wieder so großartig, dass ich mich richtig drauf freute, wenn John Reese Frauenschlägern, angeheuerten Killern oder anderem Gesocks so richtig mit Schmackes ein paar gepflegte Malträtierungen angedeihen ließ. So gelang „Person of Interest“ am Ende doch noch die Punktlandung auf dem knappen  „Gut“.

New Girl (Season 1)

Für mich die Comedy-Enttäuschung des Jahres. Zooey Deschanel finde ich prima! Der Auftakt war super, die Dynamik mit der Männer-WG funktionierte. Von mir aus hätte man die restlichen 23 Folgen jede Folge Jess herumgeeken und gesellschaftlich anecken lassen, während die Jungs die Krise davon bekamen. Stattdessen stellte man die Kerle mehr in den Vordergrund, was ja eigentlich in Ordnung geht, denn schließlich definiert sich eine erfolgreiche Comedy nie über eine einzige Figur. Von den drei Männern fand ich aber Schmidt ungeheuer nervig und nicht witzig, während Nick und Winston nie die Momente auf den Leib geschneidert bekamen, um richtig wahrgenommen zu werden. Cece? Nett anzuschauen, aber nicht zum Lachen. Von der Protagonistin kamen auch eher große Augen und Schmollmund denn witzige Momente. Ich will nicht zu sehr meckern, schließlich gab es zu Beginn und später mit "Valentine's Day" und "The Landlord" gute Folgen. Sehr gute oder überragende Episoden hingegen? Fehlanzeige. Meistens bewegte sich "New Girl" bei mir im Bereich zwischen befriedigend und unterdurchschnittlich. Ein leider deutlicher Fall von zu wenig draus gemacht.  „Ausreichend“ 

2 Broke Girls (Season 1)


Am Ende jeder Episode von "2 Broke Girls" wird der aktuelle Kassenstand der beiden Restaurantfachbedienungen/Zuckerbäckerinnen eingeblendet. Zu Beginn hätte ich da auch was reingelegt, war die Hoffnung doch groß, eine freche neue Comedyshow in der Serienguckliste zu haben. Sicher, die Charaktere des russischen Kochs und des asiatischen Besitzers sind von fast erschreckender Eindimensionalität, aber dafür sind sie ja auch nur Nebenfiguren. Aber die beiden titelgebenden Damen Max und Caroline, allen voran die dralle Kat Dennings mit ihren derben Sprüchen sorgten für ordentliche Unterhaltung. Auf Dauer verfuhren die Autoren allerdings zu oft nach dem "Hit or Miss"-Prinzip, sodass immer mehr Gags eher kalt als heiß serviert wurden. Ihre stärkste Phase hatte die Show etwa zur Halbzeit, ehe mit dem Auftauchen der polnischen Putzchefin Sophie (Jennifer Coolidge) mein Wertungsdaumen stetig oft nach unten ging. Sorry, aber mit dieser Figur konnte ich absolut gar nichts anfangen, ihre Witze sind zu fast 100% an mir vorübergezogen. Was bleibt ist eine Show, die doch eher lauwarmen Filterkaffee zusammenmischte als leckere Cupcakes.  „Ausreichend“

Freitag, 8. Juni 2012

Wreck-It Ralph

 

Hier der Trailer zum neuesten Disney Animationsfilm „Wreck-It Ralph“, in dem ein Charakter aus einem alten (von Rampage inspirierten) 8-Bit-Game in einen New School Egoshooter flüchtet: „An 8-bit video-game character attempts to shed his bad-guy image by escaping into a popular first-person shooter, but inadvertently wreaks havoc in the video-game universe by freeing a digital villain.“
Ich liebe die ganzen Anspielungen auf Games und Konsolen-Generationen als unterschiedliche „Dimensionen“, ob Ralph auch als Film taugt, werden wir sehen.

Django Unchained Teaser Trailer



Hier der erste Trailer zu Trantinos neuen der sich "Django Unchained" nennt. Kommen wird er im Winter '12 / Frühjahr '13.

Dienstag, 3. April 2012

Ich bin kurz davor, in mein Lichtschwert zu fallen ...

... oder "George Lucas is dancing on Star Wars’ Grave ".

Der Dance-Party-Mode für Star Wars Kinect, tatsächlich nochmal ‘ne Spur schlimmer als das “Nooooo” aus der BluRay-Version von Return. Aus den YT-Comments: “I just felt the death of Star Wars. It was as if millions of voices suddenly cried out in terror, and were suddenly silenced.”

Hier der Beweis:
 


YT Direktsolo, via Jason Kottke

George Lucas hat SW schon so ziemlich alles angetan! Aber Lobot als DJ, das tut mir schon weh! Jetzt warte ich nur darauf dass Anakin Skywalker digital durch Justin Bieber ersetzt wird, in allen Filmen. Jetzt nehme ich auch gerne ein gepflegtes Karbonit-Bad, damit mein entsetztes Gesicht für nachfolgende Generationen überliefert ist. Star Wars ist tot! Für mich gibt es eh nur "die 3 Star Wars Filme", aus meiner Jugend!!

Und hier zur Beruhigung:

 

 bisher aber auch unerreicht aus SNL:

Sonntag, 11. März 2012

Im Intro der am letzten Sonntag (04.03.12) ausgestrahlten Episode der Simpsons in den USA nahmen sich die Macher der Fantasy-Serie Game of Thrones an und formten daraus ihre ganz eigene Version. Eine derart umfangreiche Variation wurde zuletzt dem Street-Artist Banksy gewährt.

 

Was für eine Ehre! Inzwischen nur noch 14 Tage vor Start der 2ten Staffel der HBO Serie Game of Thrones, haben sich die Macher der Simpsons dem sehenswerten Intro des epischen Fantasy-Spektakels angenommen und in ihrer Eröffnungssequenz eine ganz eigene Version daraus gebastelt – und die kann sich echt sehen lassen!

 Die letzte große Abänderung des Intros wurde dem britischen Graffiti-Künstler Banksy im Jahr 2010 gestattet. Für meinen Geschmack noch einen Tick besser, weil künstlerisch anspruchsvoller und mit kritischem Inhalt versetzt, hielt sich dieser jedoch zu Beginn stark an die Standard-Version, drückte dem Ganzen aber am Ende seinen mächtigen Stempel auf. Wer sich davon nochmal überzeugen will, kann das hier tun. Ob es Zufall ist, dass der Titel der gestrigen Episode an die gefeierte Mockumentary "Banksy - Exit through the Gift Shop" des Street Artist angelehnt war und damit indirekt auf die letzte große Intro-Parodie verwies, darf wohl bezweifelt werden. Genauso der Zeitpunkt der Ausstrahlung des Game of Thrones-Intros. Am 1. April ist es nämlich soweit, dann startet die zweite Staffel des fantastischen Serien-Stoffes beim amerikanischen Bezahlsender HBO.

Und hier das Orginal Intro, woran über ein ganzes Jahr gearbeitet wurde! Als Zuschauer der Serie überspringt man es auch nicht sondern läßt es durchlaufen!



"Game of Thrones" Main Titles from Elastic on Vimeo.



Freitag, 10. Februar 2012

Drive


(USA 2011)



“If I drive for you, you give me a time and a place. I give you a five-minute window, anything happens in that five minutes and I’m yours no matter what. I don’t sit in while you’re running it down. I don’t carry a gun… I drive.” Wer nach diesen ersten Sätzen glaubt, er befinde sich in einem Autofahrfilm oder standardisiertem Heist- Movie, könnte falscher nicht liegen. „Drive“ ist so ziemlich alles, von poetisch bis ultrabrutal, nur eines ist dieser Film nicht, und das ist konventionell. 

Gleich zu Beginn schreibt „Drive" Filmgeschichte. Wer wissen will, warum Nicolas Winding Refn beim Filmfestival in Cannes den Regiepreis gewann, braucht sich nur die Exposition seines furiosen Action-Dramas anzusehen. Der Däne zelebriert eine epische Verfolgungsjagd, die vor Intensität fast die Leinwand zum Bersten bringt – und das ganz ohne überkandidelte Crashs und ohne zu Schrott gefahrene Karossen. Wer hier durch andere Filme an Schnitte in Lichtgeschwindigkeit und explodierende LKWs in Slow-Motion gewöhnt ist (einen freundlichen Gruß an Herrn Michael Bay), sollte dann jetzt lieber abschalten! Stattdessen setzt Refn auf handgemachte und entsprechend realistische Stunts, dazu gönnt er sich raffinierte, stilvolle Zeitlupen – eine unfassbar gut inszenierte Eröffnung. Der Driver verzieht nach der Entdeckung durch die Polizei keine Miene und entkommt durch das virtuose Zusammenspiel von kühlem Kopf und durchgetretenem Gaspedal. Wenn Ryan Gosling mit dem Fluchtauto vor der roten Ampel steht, während die Polizei direkt gegenüber ebenfalls auf grün wartet, steigt die Spannung dermaßen an, dass man sich als Zuschauer genauso verkrampft, wie die beiden Einbrecher auf der Rückbank. Auch hier wird schon einiges über den Hauptcharakter verraten. Selbst in einer solchen brenzligen Situation verzieht er keine Miene und kaut lässig auf einem Zahnstocher herum, nur um dann mit perfekten Fahrkünsten endgültig aus dem Scheinwerferlicht der Polizei zu verschwinden. Nach diesem grandiosen Einstieg entwickelt sich eine Geschichte um Geld, Mittelsmänner der Mafia und natürlich den Driver. Ryan Goslings Figur ist zweifellos mysteriös, aber interessant. Auf die Frage was er denn tue, antwortet der Mechaniker/Stuntman/Fluchtwagenfahrer: „I drive.“ Und das tut er. Die Handlung ist so aufgebaut, dass es immer wieder zu heftigen Gewaltausbrüchen kommt. Die Gewalt in „Drive“ ist in nie cool, sie kommt meistens unerwartet und dann sehr sehr hart. Selbst wenn man schon einiges an Brutalität in Filmen gesehen hat, die kurzen aber prägnanten Szenen in „Drive“ lassen einen als Zuschauer immer wieder zusammenzucken. Auch die Präzision des Drivers entsetzt dabei. Der normalerweise sehr ruhige Charakter scheint völlig kompromisslos, wenn es um Leben und Tod geht. Hat man eben noch eine leidenschaftliche Kussszene im Fahrstuhl gesehen, so wird dort Sekunden später jemand auf brutalste Weise umgebracht. Und schließlich endet „Drive“ in einem furiosen blutigen Finale, dem man sich nicht entziehen kann. Die darstellerischen Leistungen sind fantastisch. Alle Schauspieler passen in ihre Rollen und spielen mit einer Intensität, dass man so sehr in die Atmosphäre des Films gezogen wird, wie selten zuvor. Allen voran Ryan Gosling, der es schafft auch ohne große Worte sämtliche Gefühle und Emotionen seiner Figur auf die Leinwand zu bringen. Um es kurz zu machen: die perfekten schauspielerischen Leistungen, die grandiose Musik und der wirklich großartige 80er Jahre Style machen „Drive“ jetzt schon zu einem nahezu perfekten Kultfilm. 

Alles was bleibt ist eine wichtige Frage. Was war mit der Academy los? Oder, um es mit den Worten von Russell Crow zu sagen: „Ryan Gosling didn't get an Academy nomination? There's some fucking bullshit right there.“

9 von 10 Punkten

Game of Thrones - Staffel 1

(USA 2011)



Wie für so viele Serienfreunde war auch für mich „Game of Thrones – Staffel 1″ das wohl meisterwartete Ereignis der aktuellen TV-Saison. Auch wenn ich George R. R. Martins Vorlage (noch) nicht kenne, so eilt der düsteren Fantasyreihe doch ein gewisser Ruf voraus. Deswegen werde Ich jetzt in diesem Review hier nicht allzu viel verraten! Schauen und sich einfach in den Bann ziehen lassen!

Die Verfilmung des ersten Teils der „A Song of Fire and Ice“-Reihe als erwachsene Fantasy zu beschreiben grenzt schon an  maßlose Untertreibung. Egal ob abgetrennte Gliedmaßen oder nackte Tatsachen (ich habe gegen wohlgeformte Brüste generell nichts einzuwenden) – der typische HBO-Zuschauer wird sich sofort heimisch fühlen! So werden ,neben vielen (mehr oder weniger) bekannten Darstellern, in erster Linie natürlich Sean Bean, herrlich fiese Intrigen geschmiedet, Publikumslieblinge kurzerhand ins Jenseits befördert und auch sonst wird mit allerlei derben Ausdrücken und Handlungen die Zwischenmenschlichkeiten der Charaktere, alles andere als gefördert. Ähnlich, wie es einst die Western-Serie Deadwood vorgemacht hatte. Apropos Jenseitsbeförderung: Wie es bei HBO so Tradition ist, geschieht das Dahinscheiden natürlich immer mit einem ordentlichen verschütten von Lebenssaft, der teilweise schon krass in Szene gesetzt wurde.
Auch wenn „Game of Thrones“ in einer mittelalterlichen Welt spielt, so wird die Serie doch ziemlich modern erzählt. Nahezu am Ende jeder Episode gibt es somit einen Cliffhanger, der oft fieser nicht sein könnte. Auch das Staffelfinale fand ich grandios, was das Warten auf die Fortsetzung nicht wirklich einfacher macht.

9 von 10 Punkten

Die drei Musketiere

(Deutschland/Frankreich/England 2011)


Großes Starkino aus Deutschland, gedreht für den internationalen Markt? Das war in den vergangenen drei Jahrzehnten untrennbar mit dem Namen Bernd Eichinger verbunden. Der überraschende Tod des ambitionierten und global denkenden Produzenten im Januar 2011 hat eine Riesenlücke hinterlassen, die sich bereits in der ihm gewidmeten Neuverfilmung der „Drei Musketiere" bemerkbar macht. Denn gerade in seinen opulenten Romanverfilmungen wie „Der Name der Rose", „Das Geisterhaus" oder „Das Parfüm" achtete Eichinger darauf, dass neben einem erstklassigen Cast auch renommierte Regisseure wie Jean-Jacques Annaud, Bille August oder Tom Tykwer hinter der Kamera standen. Mit der Alexandre-Dumas-Adaption wurde dieser Weg nicht mehr weiter beschritten – mit fatalen Konsequenzen. Ausgerechnet Oberflächen Filmer Paul W.S. Anderson wurde die ehrenvolle Aufgabe übertragen, aus dem ausgelutschten Stoff etwas Frisches, Zeitgemäßes zu zaubern. Im Presseheft behauptete der umstrittene „Resident Evil"-Regisseur noch kühn, „dass die Arbeit an einem historischen Film kaum anders wäre als die Arbeit an einem Science-Fiction-Film." Wenn er sich da nicht getäuscht hat.

Wie die meisten Anderson-Filme ist auch „Die drei Musketiere“ laut, auf den Effekt ausgerichtet und uramerikanisch, selbst wenn es um französische Helden geht. Das amerikanische Kulturverständnis wird in der Auftaktszene nach Italien gebracht, in der die drei Musketiere Athos (Matthew Macfayden), Porthos (Ray Stevenson) und Aramis (Luke Evans) zusammen mit Milady de Winter (Milla Jovovich) als eine Art Ninja-Spezialeinheit Baupläne Leonardo Da Vincis klauen. Wenn dann die Palastwache anrückt, dann sprengt man sich schon mal den Weg zu den Kanälen Venedigs frei und zerstört damit die restlichen Da Vinci-Schriften, Hauptsache man hat die Pläne. Andrerseits bricht man bei dem Raub einer von Til Schweiger gespielten Figur die Nase, also kann es gar nicht so verkehrt sein.

Als Milady die Musketiere jedoch betäubt, nach England überläuft und die Luftschiff-Baupläne an den Duke von Buckingham (Orlando Bloom) übergibt, da ist die Kacke am Dampfen: Die Musketiergarde wird aufgelöst, das Trio vegetiert dahin, während Kardinal Richelieu (Christoph Waltz) starken Einfluss auf den kindlichen König nimmt. Als dann noch D’Artagnan (Logan Lerman) in die Stadt einreitet und innerhalb kürzester Zeit alle drei Musketiere zum Duell fordert wird klar: Trotz Luftschiffen und Spezialeinsätzen orientiert sich Anderson im Grunde doch ein klein wenig an der weltbekannten Romanvorlage.

Andersons Krawallspekatkel funktionieren mal mehr, mal weniger gut, vielleicht am besten bei seiner enthemmten Testosteron-Orgie „Death Race“, doch hier wäre es wohl besser gewesen die Dumas-Vorgaben über Bord zu schmeißen und kaum mehr als die Figuren zu übernehmen. Besonders ekelhaft ist die Anbiederung an der „Twilight“-Publikum jedoch in der Figur D’Artagnans, der immer aussieht als käme er gerade aus dem nächsten Clearasil-Werbespot angeritten, dessen (vollkommen keusche) Romanze mit Constance (Gabriella Wilde) noch mit ein paar Pseudo-Screwball-Wortgefechten aufgepeppt wird. Bei der Bösewichtsgestaltung geht „Die drei Musketiere“ tatsächlich in die Vollen, hat mit Richelieu, Buckingham, Milady und Rochefort (Mads Mikkelsen) ein schillerndes Fieslingsquartett, das teilweise noch gegeneinander intrigiert. Chrsitoph Waltz (Richelieu) schaukelt das Kind mal wieder im Hans-Landa-Modus (Inglourious Basterds), Orlando Bloom hat sichtlich Spaß daran mal nicht den ehrenhaften Schönling spielen zu müssen, Mads Mikkelsen ist goldig als Schurke und auch Milla Jovovich kann fast mit ihren drei Fieslingskollegen mithalten.

Als kurzweilige Abendunterhaltung zum Abschalten ist Andersons Film durchaus geeignet.
5,5 von 10 Punkten

Montag, 9. Januar 2012

Mein Jahr 2011

Da das Jahr 2011 schon seit 9 Tagen rum ist, werde Ich hier gleich mal meine Favoriten in Beziehung Musik Album des Jahres und Film des Jahres 2011 posten. Das macht man so als Blogger, das man seine Highlights des vergangenen Jahres postet.

Musik Album 2011

00 The Beach Boys - The SMiLE Session (außer Konkurrenz)
01 Explosion in the Sky - Take Care, Take Care, Take Care
02 Bosse - Wartesaal
03 Limp Bizkit - Gold Cobra
04 Beatsteaks - Boombox
05 Radiohead - The King of Limbs
06 Bon Iver - Bon Iver
07 Foo Fighters - Wasting Light
08 Eddie Vedder - Ukelele Songs

Filme 2011

00 I saw the Devil (außer Konkurrenz)
01 Super 8
02 True Grit
03 Drive
04 Buried
05 Source Code
06 Black Swan
07 127 Hours
08 Paul - Ein Alien auf der Flucht
09 Scream 4
10 72 Stunden - The Next Three Days

hier noch ein Live-Video von Explosion in the Sky; andere gibt es von denen nicht, da die Band keine Clips anfertigen lassen damit sie im TV laufen. Zwar älter das Lied und nicht auf dem oben erwähnten Album drauf aber wer die Serie "Friday Night Lights" gesehen hat kennt das Lied und die Band.

I'm back......

... so habe Ich mir das mal vorgenommen für dieses Jahr und möchte mal wieder öfters was schreiben hier im Blog. Falls nicht irgendwas dazwischen kommt.