Mittwoch, 26. Juni 2013

Das hält kein Jahr (2013)



Was passiert eigentlich, nachdem das Paar sich am Ende des Films herzergreifend in den Armen liegt oder heiratet? Genau diese Frage, probiert der Film zu klären. „Das hält kein Jahr“ beginnt nämlich dort wo alle anderen Filme enden; bei der kitschigen Hochzeit inklusive peinlichem Trauzeugen, feiernden Gästen und rührenden Reden. Dass es bei den glückseligen Gefühlen nicht bleibt, ist jedem klar und so widmet sich der Film unter der Regie von Dan Mazer (Borat, Ali G. Show, Brüno, Der Diktator) einem eher ungewöhnlichen Thema: Den Tücken des Lebens als frischverheiratetes Paar.

Bei Nat und Josh ging alles ziemlich schnell,; Verliebt, Verlobt und jetzt Verheiratet – und das alles innerhalb von neun Monaten. Also ist es kein Wunder das Familie, Freunde und Bekannte alle sehr skeptisch sind und spekulieren hinter vorgehaltener Hand wie lang diese Ehe wohl hält und schließen Wetten darauf ab. Und als hätte all das unken gefruchtet, geht es bei dem frisch verheirateten Paar schnell bergab: Während Nat zielstrebig und diszipliniert an ihrer Karriere arbeitet, hängt Josh lieber ab um Ideen für seinen neuen Roman zu bekommen. Als dann auch noch der attraktive Guy in Nats Leben tritt und ihr eindeutige Avancen macht, kommen immer mehr Zweifel auf. Doch trotz allem will das Ehepaar um seine Liebe kämpfen und vor allem das kritische erste Jahr überstehen…

Angesichts der enorm hohen Scheidungsrate ist das Thema von „Das hält kein Jahr“ sicherlich am Puls der Zeit, die Frage ist nur, ob Mazer adäquat damit umgeht. Offenbar wollte er auf einer ernsten Ebene viele witzige Elemente einbauen und entgegen aller üblichen Regeln die Trennung des Paares als Happy End fungieren lassen. Das funktioniert zeitweise ganz gut (in den ersten 35 Minuten), ist unterhaltsam und zeitweise richtig lustig. Aber andere Dinge funktionieren wieder nicht. Manche Figuren, wie das befreundete Ehepaar (gespielt von Minnie Driver und Jason Fleyming), dass sich augenscheinlich nur Hass entgegenbringt, eigentlich aber doch von ganzem Herzen liebt, sind viel zu überspitzt. Der Trauzeuge Danny ist ebenfalls eher nervig mit seinen von Anzüglichkeiten gespickten Monologen (Darsteller Stephen Merchant ist im echten Leben Komiker), bei denen man vergebens auf eine echte Pointe wartet. Dazu kommen weitere Randfiguren, wie die Paartherapeutin, die selbst die dicksten Beziehungsprobleme hat. So etwas hat man schon so oft gesehen, dass es nicht mehr sonderlich erfrischend komisch, sondern eher nervig in seiner Übertreibung wirkt. 

Was bei der lustigen „Comedy-Romanze" am Ende allerdings auf der Strecke bleibt, ist die Romantik selbst. Dan Mazers Umkehrung des Genrekonstrukts sieht es nämlich vor, dass der Zuschauer der Trennung des Paares entgegenfiebern soll, weil diese den Weg für neue Beziehungen öffnet. Es fällt allerdings schwer sehnlichst auf eine Scheidung zu hoffen und sich gleichzeitig emotional auf die Suche nach dem neuen Glück einzulassen – auch weil Mazer dem Zuschauer die neuen Konstellationen zu platt unterschiebt und die Kombinationen Nat/Guy und Josh/Chloe zu überdeutlich als ideale Paare verkauft. So kehrt Mazer zwar die Genreregeln um, will aber trotzdem eine Romanze erzählen. Romantisch ist „Das hält kein Jahr" aber zu keiner Sekunde. Die Gags (gute & schlechte)kommen in hoher Dichte und mit einem geradezu erstaunlichen Abwechslungsreichtum daher, dass es leicht fällt, den romantischen Teil der Beziehungskomödie und die simple Figurenkonstruktion zu ignorieren. Nur die Aussage: Liebe ist vergänglich und wer enttäuscht wird, sollte sich schnellstens was neues suchen, damit es nicht so weh tut. Ist dünn und eine fragwürdige Quintessenz.

4 von 10 Punkten

Samstag, 22. Juni 2013

Is it a drum battle? - No, this is drum love.



Chester Thomson  vs. Phil Collins

Absolutely f****** brilliant. Drummers heaven!