Samstag, 30. Mai 2009

Party Down - Season 1

USA 2009 / Comedy / Sender = Starz

Die vor kurzem zu Ende gegangene Season 1 von “Party Down“, die auf dem kleinen Kabelsender Starz läuft, zeigte uns 10 Wochen lang, die aktuelle Lage der Nation oder auch der Gesellschaft. Die Idee zu der Serie hatten die ehemaligen Veronica Mars – Macher; Rob Thomas, John Enbom und Dan Etheridge sowie der Schauspieler Paul Rudd („Trauzeuge gesucht“ 2009).

Die Prämise ist simpel: Gescheiterte Hollywoodsternchen arbeiten beim Partyservice “Party Down“. Jede Episode ewntspricht einer auszurichtenden Party. Sei es eine Privatparty neureicher Spießer, eine Geburtstagsfeier für die 16-jährige Produzenten Tochter, die Verleihung des Porno-Awards oder eine Party bei der Russen-Mafia. Es ist stets zu erwarten, dass die Charaktere von einem Fettnäpchen ins nächste treten.

“Party Down“ ist eine sehr preisgünstig produzierte Serie. Durch die billige HDV-Optik fühlt man sich als Zuschauer auch eher so, als würde man ein privates Homevideo sehen, als eine geskriptete Serie. Hier wird die dunkle Seite Hollywoods gezeigt. Kein Glamour, sondern gescheiterte Träume. Da haben wir Ron Donald (Ken Marino aus “Veronica Mars“) der Schauspieler werden wollte und jetzt nur noch einen Traum hat: die Eigene Suppen-Fast-Food-Kette “Soupe R‘ Crackers“ gründen. Und Henry (Adam Scott), dessen größter und bekanntester und zugleich letzter Part die Hauptrolle in einer Bierwerbung war und immer noch deswegen hier und da erkannt wird. Die junge Casey (Lizzy Chaplan, “Cloverfield“, “True Blood“) die aus LA wegziehen will, und sich einer ebenfalls nicht rosigen Schauspiel-Karriere entscheiden muss. Canstanze (Jane Lynch) die seit Jahrzehnten nicht über Kleinstrollen hinausgekommen ist, erzählt Tag für Tag beim Party-Service wie sehr Sie doch mit jedem großen Star in Hollywood auf Du und Du ist. Abrunden tut das Team Kyle (Rayn Hansen “Veronica Mars“) der für seinen Durchbruch mit jeder Produzenten-Gattin schlafen würde, und Roman (Martin Starr), der gescheiterte Drehbuchautor, der wie ein verkehrt gepolter Magnet jede Frau in seiner Nähe geradezu magisch abstößt.

Am meisten lernt man über Menschen, so heißt es jedenfalls, durch die Art wie sie spielen. Dank “Party Down“ kann man ergänzen: ebenso durch die Art wie sie feiern. In erster Linie funktioniert die Serie wie eine Lupe, die Episode für Episode ein anderes Milieu, eine andere gesellschaftliche Gruppe in den Blick nimmt – und dann gnadenlos seziert. Dabei greift die Serie auch gerne aktuelle Themen wie die Finanzkrise auf. Die Party ist vorbei, die Wirklichkeit gnadenlos und Zeitung lesen ist auch nicht besser.

Die Serie ist mit hochkarätigen Schauspielern besetzt. Besonders di “ Veronica Mars“-Fans dürften auf ihre Kosten kommen, gibt es doch viele bekannte Gesichter von dort zu sehen. Party Down dürfte die momentan aktuellste, beste, bissigste, sarkastischste und aktuellste Gesellschaftssatire sein. Der Fremdschämfaktor ist auch nicht gerade gering. Am Ende sind es aber auch die schrägen Figuren und der schöne bitterböse (englische) Humor sein, die die Serie auszeichnen.

Ganz klare Empfehlung von Mir aus!

8 von 10 Punkten

Donnerstag, 21. Mai 2009

Wahllos zusammengestellte Gründe zur Freude

- How I Met Your Mother bekommt eine 5te Staffel
- Chuck ist auch für eine 3te Staffel verlängert

- Bayern wird kein Meister werden (weil Bremen sich nicht wirklich gegen Wolfsburg anstrengen wird zwischen zwei Finalspielen)
- die verschollenen & wieder gefundenen "Metropolis" (Fritz Lange) Szenen werden restauriert und eine neue DVD ist geplant
- Lars von Triers "Antichrist" verursacht Aufschrei in Cannes (Cannes kann es)
- Inglourious Basterds, der neue von Tarantino hat in Cannes gute Kritiken bekommen, einige Reviews sind auch schon im Netz z.B. hier AICN bitte nur nicht das Review von Spiegel Online lesen das Spoilert ohne Ende und verrät das Ende, also wer den Film noch sehen möchte, wer hingegen natürlich das Drehbuch gelesen hat kann es tun. Dass war ja auch langgenug im Netz zu finden.

Eben gefunden in einem (Film)-Forum muß ich einfach zeigen:

Also den Spruch gab es dann auch schon (mal) 1935 mit "Du bist Deutchland".
2005 ist die Kampangene gestartet worden mit den Worten "Man muß ja auch nach vorne sehen können". 1935 war die Stimmung aber wirklich noch positiv; heute nciht mehr. Ok jetzt muß Ich aufhören sonst kommte Herr Schäuble und spert die Seite.

Ach ja; Hell Yeah........ Chuck
ein Loblied wegen der Verlängerung, was freu Ich mich; von der talentiertesten Band seit den
Flight of the Conchords (Unplugged) und Ross Geller Sound Experience.


Mittwoch, 20. Mai 2009

Chuck - Season 2

Action-Comedy / USA 2008-09 / NBC

Meistens ist es ja der Fall, dass eine Serie in der ersten Staffel am besten ist. Da ist noch alles neu & frisch – und evt. auch (etwas) unverbraucht. Was Ich dann bei der 2ten Staffel von Chuck erlebt habe, ist/war eine Überraschung. Die Auftaktfolgen (S02E01 Chuck Versus the First Date & S02E02 Chuck Versus the Seduction) legen ein enormes Tempo vor. Das ist nicht mehr ganz die selbe Serie wie im Jahr 2007/2008. Weniger Action, jetzt eher Mittel zum Zweck. Und nun steht der Witz (Comedy) mehr im Vordergrund mit Ihren Popkultur (Sachen aus den 1980, `90, und halt bis heute) Anspielungen. Ach, und es gibt eine Menge Gastauftritte bekannte/r Schauspieler/in, z.B.: Scott Bakula, Chevy Chase, Jordana Brewster, Andy Richter und Arnold Vosloo, uvm. Die Gastauftritte verleihen der Serie bzw. den einzelnen Folgen – zusätzlichen Pep.

Das Anfangs Niveau kann die Serie aber nicht halten und zieht auf ein ordentliches Niveau runter, bis zirka zur Hälfte, dann zieht Chuck doch wieder ziemlich steil steigend an. Wenn Ich die Staffel richtig beobachtet habe, gibt es 3 überschattende Themen. Auf der einen Seite gibt es die Actionkomponenten, wo Team Chuck gegen die Agenten Fulcrums (Michael Rooker, uva.) und das Intersect kämpfen. Die beiden anderen Themen beschäftigen sich mit den Randfiguren. Auf der einen Seite die Beziehung von Ellie (Chuck‘s ältere Schwester) und Devon (aka. Captain Awesome), sowie deren Hochzeit, die andere Seite beschäftigt sich mit der Buy-More Belegschaft rund um Morgan (Joshua Gomez) und den zwei anderen Trotteln (Jeffster *g*).

Oberstes Ziel für Chuck (Zachary Levi) ist es natürlich das Intersect aus seinem Gehirn zu kriegen. Nicht nur weil „es“ die Schein-Beziehung zu Sarah (Yvonne Strahovski) belastet, sondern auch weil sich die grundehrliche Haut nicht mehr den Lügen an Ellie und Morgan stellen möchte. Hoffnung gibt es im Verlauf der Staffel durch den potentiell Verbündeten Orion, wobei auch hier gilt Fulcrum nicht in die Karten zu spielen. Das ganze hin & her ist trotz einiger kleine Schönheitsfehlern, glaubwürdig aufgebaut. Einer von den kleinen Fehlern ist das Chuck 22 Folgen lang das Ping-Pong Spiel mit dem Intersect mitmacht. Irgendwie realisiert Er nicht, dass er im Grunde die Konditionen vorgeben kann, anstatt sich wie ein Schoßhund von General Beckman halten zu lassen. Soviel Wissen/Verstand scheint ihm ein(e) (Elite-)Universität doch nicht gebracht zu haben.

Das Herz vom Team Chuck ist erneut Adam Baldwins (Firefly) zynischer Militärfetischist Casey. Seine Kommentare („Nerdcode“) und seine Art finden sogar in der Sitcom bereits Referenzen („Unleash the Casey“), so Referenzen wie Barney Stinstons „Suit Up“ oder „Legen- wait for it –däry“ (How I Met Your Mother). Auch die Angestelltenriege des Buy-More rund um Morgan, Big Mike, Jeff & Chester dürfen sich so richtig austoben. Das ganze weiß einen zu Unterhalten und viel wichtiger zu gefallen. Der Vorteil daraus ist natürlich auch, dass man was von den Nebencast was erfährt. Was mich jetzt beim abtippen hier etwas stört ist, wie jemand wie Chuck und Sarah, die in der Öffentlichkeit generell kaum bzw. gar keine sexuellen Kontakt austauschen, ihre inzwischen fast 2jährige Beziehung abkaufen lassen. Dies ist umso unverständlicher, da schließlich auch von Sarahs Seite aus Emotionen da sind. Professionalität hin oder her (bei Bryce hatte es sie auch nicht gestört).

Um endlich zum Ende zu gelangen: Chuck steigert sich in seiner 2ten Staffel sichtlich. Besonders die Folgen zum Staffel-Finale hin sind auf konstant sehr guten Niveau. Abzüge bekommt Staffel 2 aber durch die Finale Folge in der B-Note! Ich will nicht groß Spoilern und dadurch den Spaß trüben beim schauen der 2ten Staffel, aber Ich habe die Befürchtung das sich jetzt wieder alles wiederholt und sich die Autoren lieber auf Altbekanntes besinnen, als innovativ neue Wege zu beschreiten; wie z.B. Ausseneinsätze. Der ganze Jux macht bisweilen auch richtig Spaß und eine dritte Staffel ist in Auftrag gegeben. Ich bleib der Serie treu, zum einen weil mir die Figuren irgendwie ans Herz gewachsen sind und weil es so schön „nerdig“ ist und auch durch die ganzen Popkultur Anspielungen.

8 von 10 Punkten