Freitag, 25. April 2008

Schlechtes deutsches Fernsehen (Teil2)

- The Wire (HBO)

Die Crime-Serie, die in Sachen Realismus alles in den Schatten stellt!
Nicht nur fieslige Ermittlungsarbeit wird in den Vordergrund gestellt, auch die Verstrickungen von Politik und diversen Interessen im Bereich Verbrechensbekämpfung kommen zur Geltung. Komplex und anspruchsvoll, eine absolute Offenbarung für den mitdenkenden Zuschauer.

- 30 Rock (NBC)

Überraschte die im Jahr 2007 die Kritiker: Alec Baldwin als eiskalter Manager, der unter anderem im Comedy-Bereich des Sender NBC für frischen Wind sorgen soll. Bitterböse Seitenhiebe auf den Muttersender, selbstironischer Humor und eine großartige Besetzung machen „30 Rock“ zum Quotenmeter. Ein deutscher Termin ist bisher nicht in Sicht.

- Curb Your Enthusiasm (HBO)

Inzwischen (hier) mit der vollendeten Staffel Nr. 6 am Start, fehlt von Larry Davids genialem
Serienkonzept,bis jetzt in Deutschland jede Spur. David spielt sich selbst als neurotisches, cholerisches Würstchen mit einer Vielzahl charakterlichen Schwächen, Freunde wie Ted Danson, Jerry Seinfeld, Ben Stiller oder Mel Brooks schauen regelmäßig für Gastauftritte vorbei.


-Arrested Development (FOX cancelled/Comedy Central Germany)

Der Exitus kam nach 4 Staffeln (Seasons), aber was für Seasons.
Von der notorischen harten Fernsehkritik in den Himmel gelobt und geliebt, und als Retter des Sitcoms-Formats angepriesen, von den Fans abgöttisch geliebt, entschied sich FOX trotz
Vehementer Proteste, die Serie einzustellen. Aber Universal plant einen Kinofilm (kennen wir das nicht schon irgendwie?? Wie doch mit Firefly/Serenity auch so!).
Ich würde trotzdem gerne bald die DVD begrüßen mit der unheimlich grausamen deutschen Syncro!

*Edit* Ich besitz doch schon die original US-DVDs *gegen die Stirn klatsch*

- The Tudors (Showtime)

Einem ähnlichen Prinzip wie „Rom“ folgend, lässt diese aufwendige Historienserie die turbulenten Zeiten am britischen Hof während der Regentschaft Königs Henry VIII auferstehen. Die zweite Season läuft momentan, bei uns/euch hat noch kein Sender das perstigeträchtige Format aufgegriffen, von einem DVD Release ganz zu schweigen.

-Six Feet Under (HBO/Vox)

Beim durchlesen der Inhaltsangabe könnte das ganze doch ziemlich makaber klingen, ist es aber keines Falls.

Dass vorher noch niemand diese Idee hatte – schließlich ist dies jener gemeinsamer Nenner, der wirklich alle Menschen verbindet: Der Tod. Diesem zum Leitmotiv für eine ganze Serie zu erheben und diese im grenztabuisierten Bestattermilieu anzusiedeln, erforderte dennoch viel Mut. Gab es wirklich ein Publikum, das sich in jede Folge aufs Neue mit den tausenden Facetten und Möglichkeiten der eigenen Sterblichkeit konfrontiertsehen wollte? Ja, das gab es, und es machte die Fishers zu Kultfiguren.

Auch die Verbindung von Drama und Humor gelang bislang kaum einer Serieso überzeugend, was das Motto von „Six Feet Under“ stets mit vollmundiger Süffisanz unterstrich. Lachen, Liebe, Schmerz, Alltag und Extreme, alles gehört dazu, alles findet aber auch ein Ende. Der Tod als perfektes Vexierbild des Lebens, das uns mit jedem Tag endlicher erscheint – in Alan Ballls (American Beauty) Schöpfung fand jeder sein eigenes Dasein, sein eigenes potenzielles Ableben dargestellt und genoss es.

Jeder Episodentod hallte nach, sämtliche Darsteller wuchsen über sich selbst hinaus, wofür Ball mit einer wahren Seltenheit bedankt: einem Serienabschluß, der ein würdiges, überwältigendes, tränenreiches Ende bescherte. Doch welche Serie wenn nicht diese hatte den perfekten Tod verdient? Für den Schreiber dieser Zeilen jedenfalls das Beste, was je im Fernsehen zu sehen war.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.