Eine
zwiegespaltene Saison erlebten die wandelnden Toten aus meiner Sicht. Noch vor
der großen, dreimonatigen Pause hatte ich „The Walking Dead“ als Enttäuschung
des Serienjahres bezeichnet. Denn nach einem gelungenen Start schien sich die
Show auf der Farm quälend langsam um sich selbst zu drehen. Nun erwarte ich
nicht, dass die Zombieapokalypse jeden Tag aufs Neue über die Gruppe
hereinbricht. Aber es wurde offensichtlich, dass die altbekannten und neu
hinzugekommenen Charaktere größtenteils einfach zu wenig interessant waren,
dass man zu wenig mit ihnen involviert war, als dass man die internen
Streitigkeiten mit innerer Anspannung verfolgt hätte. Die Auflösung des
„Scheunen-Dramas“ war dafür überragend in Szene gesetzt und nahm den Zuschauer
mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt, wo vorher noch
schrittgeschwindigkeitsbegrenzte Einbahnstraße herrschte.
Die zweite Hälfte der Staffel schließlich gab deutlich weniger Grund zum
Meckern. Das Aufeinandertreffen mit anderen Überlebenden geriet im Gegensatz zu
den internen Nickeligkeiten zur furios spannenden Angelegenheit, die ethische
Frage, wie man mit dem Gefangenen umgehen sollte, stimmte nachdenklich und
nagte am eigenen Gewissen. Das noch in der Vorgängerstaffel leicht verpfuschte
Finale schaffte es diesmal, voll und ganz zu überzeugen und der Ausblick auf
Figuren und Handlungsort der nächsten Staffel lassen mich mit guter Hoffnung
zurück. Wegen der sehr ordentlichen Steigerung zum Ende hin ein knappes „Gut“.
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