Mittwoch, 25. April 2007
Passt auf jede Gurke
a) Gurkensize does matter!
b) Gib Aids keine Chance!
c) Es gibt viele Möglichkeiten Gurken einzulegen.
d)
e) Fleisch ist mein Gemüse.
Kino: Shooter
„I don't think you understand - these people killed my dog.”
Man nehme ein paar gute Marine (Commando) oder Ex-Marine (Man on Fire) Action Filme, legt sie in eine Schüssel und rühre sie gut um. Was dabei herauskommt ist Shooter.
Und ab Minute eins geht es eigentlich schon richtig zur Sache, da fliegt oder auch spritz sie Gehirnmasse nur so über die Kino-Leinwand. Die gezielten Kopfschüsse verteilt Bob Lee Swagger (Mark Wahlberg), der sich auf geheimer Mission irgendwo in Afrika befindet und kurz darauf nicht nur seinen besten Freund beim Rückzug verliert sondern auch noch von der eigene US-Army Einheit hängen gelassen wird. Fortan lebt der Aussteiger irgendwo in den Bergen mit seinem Hund, bis Colonel Johnson (Danny Glover) ihn aufspürt, damit er einen Scharfschützen Anschlag auf den Präsidenten verhindert. Und schon ist Swagger in großen Schwierigkeiten, nicht das er gut willig hilft bzw. geholfen hat, da jagt die ganze Nation als den Mörder der Präsidenten. Von den Behörden gnadenlos gejagt, wendet er sich an Sarah (Kate Mara), die Freundin seines früheren Partners. Doch auch der junge FBI-Agent Memphis (Michael Peña), den Swagger bei seiner Flucht erstmal über den Haufen rennt, hat Zweifel am Tathergang. Das ungleiche Team muss sich erstmal zusammenraufen, bevor es den Hintermännern des Attentats auf die Pelle rücken können.
Selbstjustiz wird im ganzen Film eigentlich verherrlicht, das Ende bleibt dabei nur die Spitze vom Film. Der Zuschauer kapiert das hoffentlich schnell und steht dem sehr kritisch gegenüber. Mark Wahlberg nimmt man sein, Rambo Image ab, wo er doch im Alleingang ein paar (dutzende) Böse-Jungs erledigt. Schließlich hat es ihm ja die Regierung so beigebracht.
Eigentlich waren Keanu Reeves (Swagger) & Eminem (Johnson) für die Rollen vorgesehen, aber Reeves wollte nicht da hat der andere auch nicht eingewilligt. Gut so wie ich finde, die weiße Rap-Schwuchtel kann auch nicht Schauspielern!
Amerika gibt natürlich für den Film nur gute Kritiken, weil Scharfschützen ja das Rückrat der Army sind und und und.....
Gut Shooter, bzw. Fuqua zaubert schon ein bildgewaltiges Action Kino auf die Leinwand, was natürlich eher auf das Männliche Publikum ausgelegt ist, aber trotz Lücken bzw Anschlussfehler im Drehbuch, richtig kracht.
Der Film hat übrigens ein KJ (keine Jugend Freigabe) bekommen.
Sonntag, 22. April 2007
DVD: The Departed - Unter Feinden
Also ich frag mich ob das, nicht doch eine Schiebung war bei der OSCAR Verleihung dieses Jahr im Januar. Weil das ist der Scorsese schlechteste Arbeit find ich und find Casino um längen besser, ganz zu schweigen von allen seinen andern Filmen!
Der Film ist total überbewertet und überschätzt, meiner Meinung nach. Infernal Affairs, so der Original-Titel des Original Films, ist einer der besten asiatischen Filme die es gibt und einer meiner Lieblinge und bin schlicht und ergreifend geschockt vom Remake Scorsese’s.
Zwischen den beiden Filmen liegen Welten! Angefangen bei der absolut übertriebenen Brutalität – Am Ende fliegt Quasie das Gehirn nur so aus den Köpfen, um das nicht vorhanden Emotionalem Spiel bzw. emotionale Bindung der Figuren wie im kantonesischen Original und natürlich nicht zu vergessen die nicht vorhandene Spannung.
Damon, Di Caprio machen ihre Sache gut, Baldwin & Wahlberg sieht man es an das Sie Spaß dabei hatten und Nicholson, tja der ist auch gut wie immer halt. Was noch gravierend auffällt im Remake ist, die Psychologien (Vera Famigas) völlig nutzlos ist im Remake und einfach nur störend ist für die Story. Vera Famigas spielt auch in meinen Augen völlig lustlos ihre Figur.
The Departed ist mit einer Laufzeit von 145min, auch wesentlich zu lang und hätte gute 40min kürzer sein können. Deswegen habe ich mich eigentlich bis zum Ende hin gequält
und war froh das er zu Ende war. Viele der Szenen sind vom Original 1:1 kopiert und das wiederum entspricht keinem guten Remake.
Ich hab den Film an den Oster-Feiertage gesehen und hab es mir eigentlich schwer gemacht, dem Film etwas gutes abzugewinnen. Aber etwas ist doch hängen geblieben. Wahlbergs Figur bzw. er selbst hat ein paar gute Szenen die auch eigentlich immer zu Lachattacken führen. Spannung baut sich am Ende meiner Meinung nach etwas auf. Was aber war ist, es ist zu lang. The Departed ist ein solider Thriller, den man schauen sollte wenn man das Kantonesische Original nicht kennt, sollte aber auch dieses aufjeden Fall schauen weil es 100x besser ist als das hier von Scorsese.
Mittwoch, 18. April 2007
DVD: Pans Labyrinth
Wo soll ich anfangen bei solch genialem Film?? Es ist schwer gerade bei einem Film der Traumbewertungen bei www.metacritic.com von 98% schaffte und damit sofort Platz vier des All-Time-Highscores erreichte. Und das nicht ohne Grund, wie ich finde!
Märchen und Kindergeschichten sind manchmal schon ziemlich grausam, oder? Die Lektionen von Max und Moritz, oder dem Struwwelpeter zeigen deutlich, dass aus Fantasieprodukten nicht immer nur Freude und romantisches Happy End mit Prinz und Prinzessin hervorgehen können bzw. müssen.
Zwei Jahre nach dem offiziellen Ende des Bürgerkriegs (Franco-Diktatur) in Spanien setzt Del Toro sein schaurig-geniales (Horror-)Märchen, eine Art „Alice im Wunderland“ an und spielt dann ganz geschickt mit den Genreregeln, um seinen eigenen, markanten Stil in die Geschichte einfließen zu lassen. Ein ebenso brutales wie sinnliches Märchen für Erwachsene, bevölkert von unvergesslichen angsteinjagenden und doch irgendwie bezaubernden Wesen.
Pans Labyrinth ist mit Sicherheit ein Märchen. Es gibt gute Feen, Fabelwesen, ein schon fast verlorenes Königreich und eine Prinzessin. Aber die Phantasiewelt, ist nicht ganz so gut wie sie scheint und das kleine Mädchen was auf den Namen Ofelia hört, wird man mit einer von Grausamkeit und Guerilla-Krieg gekennzeichneten Welt bzw. Realität konfrontiert.
Eine Geschichte übers Erwachsen werden und die Perversion der Unschuld, liefert uns Del Toro hier. Ein Film voller Symbole und Metaphern, dass man sich den Film gern noch ein 2tes bzw. 3tes mal anschauen möchte/kann. Diese phantastische Welt voller Magie und Mystik, kombiniert Del Toro mit so abscheulich detaillierten wie präzisen brutalen Bildern.
Er erspart dem Publikum auch rein gar nichts! So hält er die Kamera voll auf geschehen, wenn der „Capitan“ einen jungen Bauern mit einer Glasflasche den Kopf zertrümmert. Es gibt Folter, Verstümmelungen, eine realistische blutige Geburt(? KA ich kenn mich da nicht aus *g*) und eine Menge Psychoterror. Trotz des Ekels, diverser Szenen muss man aber hinsehen, statt das Gesicht wegzudrehen. Den Del Toro geht es wahrscheinlich nicht um die plumpen Schockeffekte oder gar die Lust am Voyeurismus (spannen), er stellt die beiden Welten, in denen das süße nette Mädchen Ofelia lebt, einander in ihrer Grausamkeit direk da. Die Szenarien und die wie aus Albträumen entstiegenen Monster, gibt es ja bekanntlicherweise in beiden Welten.
Es kann faktisch zwar eine nüchterne Desillusion sein, die mancher darin sehen mag (Religion als spielerische Imagination des Ichs), tatsächlich aber ist das der Kern all des Phantastischen. Del Toro adressiert das Verklärte des Realen, um ihm mit einer visionären Ode den Sieg des Magischen vorzuführen. Deshalb wird „Pan’s Labyrinth“ gewiss zu einem Meilenstein des Genres avancieren, mit seiner herausragenden Hauptdarstellerin geht er den direktesten Weg zum Herz des Publikums. Der minimalistische, mitunter kammerspielartige Film mag brutal, nicht besonders Mainstream orientiert und zutiefst tragisch sein, doch er ist so voller wahrer Phantasie, wie vielleicht kaum ein zweiter seines Topos’.
95% bzw. 9.5 von 10 Punkten
Dienstag, 10. April 2007
DVD: Der Letzte Kuss (The Last Kiss)
„The Last Kiss“, das US-Remake zu dem itailienischen Hit „L’ultimo bacio“ präsentiert uns den beinahe dreißigjährigen Architekt Michael (Zach Braff), dieser sieht mit gemischten Gefühlen seinem bevorstehenden Geburtstag entgegen. Könnte es sein, dass es nun ein Ende hat mit jugendlicher Experimentierfreude und Spontanität? Dass nun das Spießerleben mit Kindern, Eigenheim und immer derselben Frau bevorsteht? Fast sieht es so aus: Freundin Jenna (Jacinda Barrett) ist schon seit zehn Wochen schwanger, und mancher Kumpel ächzt bereits im Ehejoch. Da taucht anlässlich der Hochzeit des besten Freundes eine neue Flamme (Rachel Bilson) auf, und Michael gerät ins Wanken.
Doch das ist nicht alles: auch Michaels Freunde haben so ihre Schwierigkeiten. Der Eine hadert mit einer nicht zu verarbeitenden Trennung, ein anderer ist bereits Vater und muss sich mit dem Gedanken anfreunden, das seine Ehe am Ende ist, der Dritte flüchtet vor den Institutionen und vögelt sich fröhlich durchs Leben. Und auch die lieben Schwiegereltern Michaels geraten in eine handfeste Ehekrise…
Michaels anfängliche Beziehungsidylle wirkt tatsächlich so realistisch, wie man sie im Kino eigentlich gar nicht sehen will, wird man doch fast zu sehr an das wahre Leben erinnert.
Der Mittelteil, in dem die Figuren schließlich ihre Entwicklungsphasen durchlaufen, ist dann auch der Interessanteste im ganzen Film, bewegen sich Komödie und Drama hier gemütlich engagiert nebeneinander her und stellen die nötige Verbindung zum Publikum her.
Überraschend dabei ist, dass ausgerechnet der Haupthandlungsstrang um „Scrubs“- und „Garden State“-Liebling Zach Braff und seine Freundin Jacinda Barett (sehr natürlich!) dabei vergleichsweise fade ausfällt. Recht vorhersehbar und ohne Fallhöhe schleppt sich das Drama vom letzten Abenteuer voran und Braff ist sichtlich überfordert, eine neue Figur zu kreieren, die sich von seinen beiden Erfolgsrollen abhebt. Leider bleibt es bei einer Mischung aus dem vergeistigten Neurotiker und dem komisch-verträumten Arzt und das Ergebnis ist eine ineffektive Hauptfigur, die allerdings ein sehr realistisches Dilemma durchlebt.
Der letzte Kuss ist ein anspruchsvolles, modernes Komödien-Drama über das Leben, die Liebe, Untreue, Vergebung, Ehe und Freundschaft, und darüber, wie man damit fertig wird, dass man dann doch irgendwann einmal die 30 überschreitet. Angeführt von Zach Braff („Garden State“) erweckt ein Ensemble von hochtalentierten Schauspielern aus drei Generationen das Drehbuch von Oscar-Preisträger Paul Haggis („L.A. Crash“) mit viel Herz und Humor zum Leben. Ein Film, über den man mit guten Freunden noch lange reden wird.
7 von 10 Punkten (70%)
Sonntag, 1. April 2007
DVD: BRICK
Nun man kann, halt besseres in seiner Freizeit machen.......
Die Versuchsanordnung klingt wild, wüst und abenteuerlich. „Brick“ ist ein klassischer amerikanischer Detektivfilm im Stil der Schwarzen Serie 40er Jahre. Der Clou: Kinodebütant Rian Johnson verlegt seinen Stoff an eine südkalifornische High School der Neuzeit, doch die Figuren sprechen so, wie dies die Helden in der Vergangenheit taten. Doch der Regisseur und Autor wählt diesen Ansatz nicht als Fingerübung, wie dies bei Werken wie „O“ oder „10 Dinge, die ich an dir hasse“ als Shakespeare-Adaption der Fall war. Nein, Johnson meint es vollkommen ernst. Und Überraschung: Das filmische Experiment funktioniert hervorragend. Ein Teenage-Bogart kämpft auf den Pfaden von Dashiell Hammett und Raymond Chandler um die Aufklärung eines Mordes und letztlich nicht nur um sein eigenes Leben. Diese Neo-Noir-Offenbarung ist hip, keine Frage. Noch cooler sogar, aber ein ironischer Abgesang auf das Genre ist „Brick“ keineswegs. Dieser minimal budgetierte düstere Thriller huldigt seine Vorbilder und bietet tatsächlich etwas, das in Hollywood sehr rar ist: Originalität.
Brendan Frye (Joseph Gordon-Levitt) ist an seiner High School ein Einzelgänger aus Überzeugung. Freunde hat er nur einen: The Brain (Matt O’Leary). Mysteriöse Dinge gehen vor sich. Brendans Ex-Freundin Emily (Emilie de Ravin), die er immer noch liebt, will ihn unbedingt sehen, doch kurze Zeit nach dem verstörenden Treffen verschwindet sie spurlos vom Erdboden. Mit Hilfe seines Kumpels The Brain macht sich Brendan auf die Suche und gleitet alsbald in eine fremde Welt ab. Emily ist in den Untergrund der High-School-Szene abgerutscht und dort tragisch gescheitert. Brendan findet ihre Leiche und will sich an die Hintermänner der örtlichen Drogenszene heranschleichen, weil er dort die Täter vermutet. Nach einigen Prügeleien legt er es auf ein lebensgefährliches Treffen mit dem Unterweltboss The Pin (Lukas Haas) an. Sein Leben hängt am seidenen Faden...
Rian Johnsons hypnotischer Neo-Noir-Thriller „Brick“ feierte 2005 auf dem Sundance Festival Erfolge und gewann beim Fantasy Filmfest 2006 den Publikumspreis. Das Werk begeistert mit einer Frische, die dem heutigen Formelkino unglaublich gut tut. Einen kleinen Haken hat der Film aber: Wer sich nicht auf die verwegene Prämisse der Verlegung der 40er Jahre in die Jetztzeit einlässt, wird von „Brick“ höchstwahrscheinlich furchtbar genervt sein.Die Entstehungsgeschichte von „Brick“ hat es bereits in sich. Johnson brauchte sieben Jahre von der Idee zur Kinoumsetzung, er pumpte sich die 500.000 Dollar Budget aus der Verwandtschaft und von allen möglichen Freunden, die etwas übrig hatten. Den Film schnitt er zuhause auf seinem Mac mit handelsüblicher Software zusammen. Bei der Zeichnung der Charaktere gelang Johnson ein famoses Kunststück. Er benutzt die Stereotypen und Klischees der Filmgeschichte, interpretiert sie aber durch das Einsetzen in die High-School-Background neu. Joseph Gordon-Levitt (Hinterm Mond gleich links, Mysterious Skin, Havoc) ist die perfekte Besetzung des charismatischen Post-Noir-Bogarts. Dieser Brendan ist ein mürrischer Zeitgenosse, ein harter Hund, der keiner Auseinandersetzung aus dem Weg geht, knochentrocken spricht und sich viel besser schlägt, als seine körperlichen Voraussetzungen glauben machen wollen. Die bittere Konsequenz, über Schmerzen hinweg zu sehen, um bei der Ermittlung weiter zu kommen, hat Stil. Doch Gordon-Levitt steht nicht allein. Betörend spielt Nora Zehetner („Everwood“) als glamouröse Femme Fatale, Matt O’Leary (Dämonisch, Tödliches Vertrauen) gefällt als undurchsichtiger Mann im Hintergrund, „Lost“-Star Emilie de Ravin (The Hills Have Eyes) überzeugt als verzweifelte Schlüsselfigur Emily und Noah Fleiss („Law & Order“) gibt dem brutalen Schläger Tugger eine Seele. Doch dass „Brick“ auch einen schillernden Bösewicht auffahren kann, verdankt der Film der Performance von Lukas „Der einzige Zeuge“ Haas (Mars Attacks, Last Days), der endlich mal zeugen darf, was er drauf hat. An diesem Charakter lässt sich hübsch die Zuschauerspreu vom Weizen trennen. Verkrüppelt, ganz in Schwarz gekleidet, mit einem Gehstock ausstaffiert, provoziert diese Figur geradezu. Personifizierte Coolness oder Schwachsinn? Wer sich für Letzteres entscheidet, wird an „Brick“ keine Freude haben. Regisseur Johnson spielt die getragene Theatralik in seiner Geschichte bis an die Grenzen aus.
Brendan Frye: „Emily said four words I didn't know. Tell me if they catch. Brick?”
The Brain: „No.”
Brendan Frye: „Or Bad Brick?”
The Brain: „Nope.”
Brendan Frye: „Tug?”
The Brain: „Tug? Tug might be a drink, like milk and vodka, or something.”
Brendan Frye: „Poor Frisco?”
The Brain: „Frisco? Frisco Farr was a sophomore last year, real trash. Maybe had a class a week, I didn't know him then, haven't seen him around.”
Brendan Frye: „Pin?”
The Brain: „Pin. The Pin?”
Brendan Frye: „The Pin, yeah?”
The Brain: „The Pin is kinda a local spook story, yeah know the King Pin.”
Brendan Frye: „Yeah, I've heard it.”
The Brain: „Same thing, he's supposed to be old, like 26. Lives in town.”
Brendan Frye: „Dope runner, right?”
Brendan Frye: „You think The Pin's just a tale to take whatever heat?”
The Brain: „Hmm... So what's first?”
Brendan Frye: „Show of hands.”
Neben den Dialogen glänzt ebenso der skurrile 40er-Jahre-Score durch nostalgische Coolness.
Das wird in absolut krassen Gegensatz zu den lichtdurchfluteten, farbenfroh arrangierten Bildern gesetzt. Aus dem wilden Clash des hellen, aber dennoch extrem kontrastreichen Film Noir entsteht eine unwiderstehliche Stimmung, die Sogwirkung auf den Zuschauer ausübt. Atmosphärisch ist „Brick“ ein Ereignis. Die Handlung wird ernsthaft verfolgt, ist aber nur Mittel zum Zweck. Wie im Film Noir üblich folgt Twist auf Twist, bis am Ende kaum noch jemand hinterher kommt. Und selbst in der letzten Szene gibt Johnson keine Ruhe und setzt noch einen drauf, der das Geschehen in völlig neuem Licht erscheinen lässt.
„Brick“ ist der erfreuliche Beweis dafür, wie toll Kino im Urzustand sein kann - ohne ein ängstliches, profitgeiles Studio im Nacken, das jede noch so kleine Ecke und Kante abschleift, bis sich keiner von 8 bis 88 Jahre mehr am filmischen Gourmetmahl verschlucken kann. Der zynische, lakonische Hardboiled-Thriller ist hervorragend inszeniert, ein kühnes Wagnis, das beileibe nicht jedem gefallen mag, aber wer darauf einsteigt, wird mit einem der außergewöhnlichsten, coolsten, unterhaltsamsten... und nicht zuletzt originellsten Filme der Saison 2006 belohnt.