Montag, 14. Januar 2013

Friday Night Lights - Staffel 1




Ich habe die erste Staffel nochmal durchlebt und muss meine Bewertung einfach nochmal korrigieren. Friday Night Lights gehört wirklich zu den Serien, die mich jede Folge wirklich packen, mich so gut unterhalten können, dass man alles um sich herum vergisst. Es gibt keine Folge in dieser Staffel, wo ich nicht wenigstens ein Mal zu Tränen gerührt wäre. Es ist eine Dramaserie, die viele vielleicht abschreckt, weil es gerade um Highschool Schüler geht, um American Football und eine Stadt, die verrückt danach ist. Ich kann diese Serie und besonders diese Staffel nicht genug empfehlen! Mir hat diese Staffel sehr viel Spaß bereitet und gehört mit zu dem besten, was ich an Serien gesehen habe.
In Deutschland bekommt man nicht viel von anderen Sportarten mit, oder? Ich mein, Fussball ist Volkssport Nr.1 und bleibt es sicherlich auch für weitere Dekaden. Auch Bundesliga, Champions League und weitere Ligen sind rund um die Uhr auf Sportsendern wie DSF zu sehen. Was will ich mit diesen Informationen sagen? Eigentlich nur, dass mich all das fast gar nicht interessiert. Was mich wirklich schon seit sehr langer Zeit interessiert und nach dieser Serie noch mehr überzeugt hat ist einfach Football. “Friday Night Lights”, die Serie die mich in der letzten Zeit gepackt und nicht losgelassen hat. 22 Folgen, die sich komplett mit Football beschäftigen und unheimlich unterhaltsam sind.
Alles spielt sich in einer kleinen Stadt in Texas ab, wo das High-School Football Team, die Dillon Panthers, die größte Attraktion ist, von allen Bewohnern beinah fanatisch unterstützt und bejubelt wird und von einem Coach trainiert wird, der im kompletten Kontrast zu seinen Mitmenschen steht. Genau dieser Coach (Taylor), gespielt von Kyle Chandler, hat mich dazu gebracht die Serie weiterzugucken. Er ist einer der charismatischten und sympathischten Personen, die ich zu Gesicht bekommen habe. Aber auch er kann und muss hart durchgreifen, um sein Team zu härten, zu lehren und ihnen Motivation zu schenken. Chandler ist aber nur einer von vielen im Cast, welches sich aus einer Menge von gut aussehenden Leuten zusammensetzt. Alleine Buddy Garrity (Brad Leland), wohl der größte Fan der Panthers, und Landry Clarke (Jesse Plemons), bester Freund von Matt Saracen (Zach Gilford), der Quarterback der Mannschaft, scheinen die einzigen zu sein, die nicht ganz ins schöne Bild des Casts passen wollen, was aber auf keinen Fall das Gesamtbild stört.
 
  
“Friday Night Lights” ist eine Spin-off Show von Peter Bergs gleichnamigen Film. Alles wird mit einer Handheld-Kamera gefilmt, sodass alles realitätsnah und direkt wirkt. Das besondere ist wirklich die unglaublich überzeugend realistische Schauspielleistung, die sich durch diese Drehweise zu einer doku-ähnlichen Serie entwickelt. Die Empire kann es wohl besser ausdrücken: Shot docudrama-style with handheld cameras, long single takes and improvisation, it transcends soap and melodrama with rare, spot-on naturalism. Am meisten gefällt mir die glaubhafte Familiendynamik bei den Taylors, die zum einen sehr intensiv und unter Spannung steht, zum anderen aber sehr liebevoll gehandhabt wird (und genauso wie er möchte ich später auch mal als evt. Papa sein).

 

Da Football Hauptthema der Serie ist, bekommt man auch einiges davon zu sehen. Ich kenne nicht alle Regeln und habe keinen Plan von den Spielzügen, aber trotzdem empfinde ich Football als eine Sportart, die dem Fussball mächtig überlegen ist. Mich fasziniert der essentielle Zusammenhalt des Teams ohne das ein Sieg fast unmöglich ist. Fussball kann zwar auch nicht ohne Teamgeist bestehen, jedoch kann man dort einfach drauf los schießen, Einzelaktionen starten, vielleicht hier und da gute Spielzüge probieren oder Flanken schießen, aber die Variation und Dynamik von Football kann es in meinen Augen einfach nicht erreichen. Wenn Football im deutschen Fernsehen laufen würde, ich würde es wahrscheinlich gucken. Ganz besonders, wenn es so gut präsentiert wird wie in “Friday Night Lights”.

Wenn man eine Serie oder einen Film kreiert kommt man nicht (ganz) ohne Liebesgeschichten aus. Und genau diese sind der größte Schwachpunkt von “Friday Night Lights”. Es gibt Beziehungen, in denen es drunter und drüber geht, in denen Gespräche geführt werden, die erst nach ein paar Episoden zu einem Ziel gelangen und in denen einiges nicht passt, vielleicht sogar die einzigen unrealistischen Aspekte aufweisen. Alle Liebschaften, außer natürlich bei den Taylors, sind hier und da mit Schwächen bestückt, die der Serie nicht gut tun.
Der letzte negative Punkt wäre das Alter der vermeindlichen Schüler. Ich habe wirklich erst nach der 10. Episode akzeptiert, dass diese viel älter aussehenden Footballspieler 17 Jahre alt sein sollen. Sei‘s drum, wenn man es nicht beachtet, stört es einem auch nicht mehr.
In diesem Sinne: Klare Augen und volle Herzen, VERLIEREN NICHT!




9 von 10 Punkten