H war alleine. Das war er oft. Manchmal gefiel es ihm, manchmal überhaupt nicht. Er fühlte sich einsam, etwas vernachlässigt, von der ganzen Welt allein gelassen. Was er nicht begriff war, dass er eigentlich die Schuld daran hatte. Erwartungen spielten in seinem Leben eine große Rolle. Idealismus hatte sich in seinem Kopf weit ausgeprägt. Er erwartete von der Welt gut zu sein, gut zu ihm zu sein. Wenn diese Erwartungen nicht eintrafen, in welcher Form auch immer, brach etwas in ihm, er zog sich zurück. Dann war er alleine.
Naiv war er auch. Er kannte die Welt überhaupt nicht, erwartete von ihr aber alles. Getan hat er für ihr Wissen von der Welt fast gar nichts. Er war auf ihre Art und Weise faul. Wenn er etwas tat, dann waren es Dinge, die ihm gefielen. Ärger mochte er nicht, Stress, Probleme. Harmonie, Ruhe, ja, Ruhe. Wenn er alleine war, dann war es ruhig. Die einzige Geräuschquelle war er bzw. der CD-Player/iPod. H sprach aber nicht viel. Es war meistens still. Selbstgespräche waren nicht sein Ding. Auch wenn das nicht ganz stimmte. Gehört hat man es nicht, denn es fand alles in ihrem Kopf statt. Eigentlich fand alles in seinen Gedanken statt. Er dachte viel zuviel nach. Über die Welt, über sich und andere. Er stellte sich wilde Szenarien vor, die sich fernab der Realität dennoch abspielten. In seinen Gedanken. Real, was ist das schon. H kannte (noch) nicht viel von der Welt. Beziehungen zu anderen Menschen fielen ihm schwer. Deshalb war/ist er oft alleine.
H lebte oft in der Vergangenheit. An Bilder erinnerte er sich wunderbar, es waren wichtige Bilder, die sein bisheriges Leben geprägt haben. Es sind nicht viele Bilder. H hat nicht viel erlebt. Die Hälfte seines Lebens hat er bisher nur vergeudet, alleine. Alleine mit seinen Gedanken. Er war/ist neidisch auf andere Menschen, die ein Leben besaßen, nicht wie er, ein Nichts. Kein Wunder, dass seine Lieblingsfarbe schwarz war.
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