Pushing Daisies, was in etwa heißt „sich die Radieschen von unten ansehen“, handelt vom Kuchenbäcker (Pie-Maker) Ned, der im Alter von neun Jahren auf schmerzliche Art und Weise entdeckt, dass er Tote wieder zum Leben erwecken kann, diese erweckten Menschen aber nur eine Minute weiterleben können, ohne dass nicht eine andere Person stirbt. Nachdem Ned so seine Mutter auferstehen lässt, wird wenig später der Vater des Nachbarmädchens Opfer des Sensenmannes. Einen Haken hat die Sache zusätzlich noch: Berührt Ned die Auferweckten ein zweites Mal, sterben sie wieder – für immer!
Ned betreibt also sein „Pie Hole“ mit den leckersten Kuchen, da die Früchte dank seiner Gabe immer frisch sind. Als kleinem Nebenjob hilft Ned dem Privatdetektiv Emerson Cod bei der Suche nach Mördern. Praktisch, wenn man die Toten direkt nach dem Mörder fragen kann, und für die Lösung des Falls die Belohnung einstreichen kann. Doch eines Tages erweckt Ned seine Jugendliebe Charlotte „Chuck“ Charles wieder von den Toten und lässt sie am Leben. Es entwickelt sich eine ganz besondere platonische Liebesbeziehung …
Schöpfer der Serie ist Bryan Fuller, der Pushing Daisies aus einer Idee zu Dead Like Me entwickelte. Wieder sind Tod und ungewöhnliche Beziehungen ein Thema. Fuller, der neben der eben genannten Serie Dead Like Me schon die ebenso wunderbare Serie Wonderfalls entwickelte und an Serien wie Star Trek – Deep Space 9 und Heroes mitschrieb, strotzt nur so von schrägen und skurrilen Ideen. Zudem wurde Barry Sonnenfeld (Men in Black) mit ins Boot geholt, der die Serie mitproduziert und auch den Piloten verfilmte.
Wenn man sich Pushing Daises so ansieht, könnte man denken, man steckt in einem Tim Burton-Film. Die Ausstattung ist opulent, beeindruckende Kulissen, aufwendige Kostüme und technische Tricks, die bewusst mit der Filmgeschichte spielen. Dabei kommt es nicht auf Realismus an, vielmehr auf Detailverliebtheit und entzückenden Spielereien. Was der Serie evt. das Genick brechen kann; hoffen tue Ich es mal nicht, denn es wäre doch sehr sehr schade. Pro Episode verschlang die Serie 2 Millionen US-Dollar, ausschlaggebend war zum größten Teil die Ausstattung bzw. Sets, die man sonst eigentlich nur aus seiner eigenen Fantasie kennt. Viele kräftige Farben und sehr viel kleine Details lassen den Zuschauer der sich drauf einlässt in eine Märchenwelt abtauchen. Obendrauf gibt es noch tolle Kamerafahrten, die die künstliche Welt realistisch darstellt. Hier haben Profis eine grandiose Welt geschaffen.
Zu allem Überfluss wird auch noch eine herzerweichende Liebesgeschichte erzählt. Das zur körperlichen Enthaltsamkeit verdammte Paar findet andere Wege, sich nahe zu kommen. Auch die Kriminalfälle sind meist sehr seltsam, schräg und spannend. Der Humor von Herrn Fuller und Co gefällt mir auch hier wieder ausgezeichnet. Kein Klamauk, viel dezentes Amüsement mit Herz.
In den Hauptrollen sind die bezaubernde Anna Friel als das Mädchen namens Chuck und Lee Pace als Ned zu sehen. Letzterer hatte schon in Fullers Wonderfalls eine größere Rolle inne. Als findiger Detektiv glänzt Chi McBride mit einem wunderbar trockenen Humor. Ein kleines Highlight in den Nebenrollen ist Kristin Chenoweth als Olive Snook, die unglücklich in Ned verliebt ist und beispielsweise mit herzzerreißenden Gesangseinlagen zu begeistern weiß. Auch die restlichen Figuren sind meist Gebrüder-Coen-artig skurril überzogen dargestellt.
Zum Glück hat der produzierende Sender ABC eine zweite Staffel von Pushing Daisies in Auftrag gegeben. Die Serie ist mit ihrer aufwendigen Produktion, wie weiter oben erwähnt, keineswegs billig. Worum Ich mir noch sorgen machte, war die Synchronisation, doch hier muss ich mal (Klo)Pro7 doch mal loben! In der Hoffnung das die Senderverantwortlichen das Potenzial der Serie entdeckt haben und auch eine gute Synchronisation hinbekommen haben und der Autor/Übersetzer es doch geschafft hat den doch sehr trockenen Witz richtig gut ins deutsche zu übersetzen. Und die deutschen Stimmen sind auch sehr gut gewählt, der Erzähler liegt genau beim O-Ton Stimmlagen mäßig, die andern Charakter nicht ganz am O-Ton aber trotzdem gut. Und noch ein Kompliment muss man Pro7 machen die Pushing Daisies einen Primetime-Sendeplatz am Mittwochabend nach Desperate Housewives gaben. Damit sollte einem Erfolg in Deutschland eigentlich nichts im Wege stehen. Allerdings könnte die Serie vielleicht zu speziell sein, um großflächig zu begeistern. In den USA kam Pushing Daisies bei den Krtiker sehr gut an, heimste einige Preise ein. Die erste Staffel konnte sich ordentlicher Quoten erfreuen. Die zweite Staffel läuft hier gerade eher mäßig an, und falls ABC die Serie doch einstellt, so hatte man doch wenigstens 2 Jahre lang die bezauberndste Serie überhaupt produziert.