Sehr spannend geschrieben und nur in der Ich-Form formuliert überrascht Hugh Laurie, mit unerwarteten Ereignissen und Wendungen bzw. Rückblicken, die auch beim Leser ein Gefühl des Erkenntniszuwachses erzeugen und ihn ebenso in Erstaunen versetzen wie den Helden des Buches. Da Laurie die Erzählung in der Ich-Form schrieb und der Leser vom Agenten auch direkt angesprochen wird, entsteht eine Komplizenschaft, die Mitleiden, Mitärgern und Mitlachen lässt. Wir besitzen keinen Wissensvorsprung, hängen eher etwas hinterher und versuchen, nichts zu verpassen. Das nimmt dem Ganzen keineswegs das Vergnügen - im Gegenteil. Zusätzlich sorgt der liebenswerte Humor des Autors für flüssigen Lesegenuss und führt geradewegs zum großen Knall.
Zu berücksichtigen ist, dass der Spionage-Roman bereits 1996 unter dem Titel “The Gun Seller” in England zum Bestseller avancierte und 1997 unter dem Namen “Der Waffenhändler” auch in Deutschland erschien. So manche Formulierung kommt deshalb etwas altbacken daher. An Aktualität hat die Thematik doch nichts verloren!
Aber durch den jetzigen Titel “Bockmist” wird das Buch ins Lächerliche gezogen. Das Multitalent Hugh Laurie erlangte als “Dr. House” gerade beim jungen Publikum Kultstatus, weshalb der Heyne-Verlag vermutlich glaubte, mit einer derartigen Titulierung und einem Schlüpfer auf dem Cover diese Zielgruppe zu erreichen.
Fazit: Bockmist sind nur der Titel und das Cover an dem Buch. Die dem Autor nicht gerecht werden. Ansonsten ist „Der Waffenhändler“ Spannung und lesespaß pur.
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