Im Gegensatz zur ersten Season wirkt der Handlungsbogen dieses Mal viel komplexer und undurchschaubarer. Es gibt zwei Hauptfälle, die eventuell zusammenhängen, dutzende Verdächte und allerlei episodenübergreifende Nebenplots. Dieser Umstand gefällt mir an sich recht gut, da die Einzelepisoden stark reduziert wurden und die Geschichte beständig vorangetrieben wird. Leider verzetteln sich die Autoren in den letzten Episoden etwas und es kommt zu Twists, die meiner Meinung nach etwas weit hergeholt sind und denen es an einer glaubwürdigen Motivation der Figuren mangelt. Hier hatte ich eine schlüssigere Auflösung erwartet.
In der Inszenierung und den grandiosen Dialogen - man muss die Schlagfertigkeit der Familie Mars einfach lieben - bleibt alles beim Alten. So soll es auch sein. Bei den Gastauftritten zeigt sich zudem der Beliebtheitsgrad der Serie: So darf man u.a. Kevin Smith und Joss Whedon bewundern. Auch der restliche Cast kann wieder durch die Bank überzeugen.
“Veronica Mars” ist nach wie vor eine fantastische Serie. Im Vergleich zur ersten Staffel wurden Stärken ausgebaut, doch leider auch Schwachpunkte eingebaut. Man hat teils das Gefühl, dass die Autoren selbst etwas den Überblick verloren haben. Dieser Umstand mindert den Unterhaltungswert der Show keineswegs und ich weiß jetzt schon, dass ich nach der dritten Staffel bestimmt unter Entzugserscheinungen leiden werde: 9/10 Punkte.